Stelios

Mutterbindung
Aus den Tiefen der Seele

Wenn eine Menschenstimme aus den Tiefen der Seele kommt, so berührt sie uns unweigerlich.

Solche Stimmen sind selten, sind wohl eine seltene Begabung. Von so einer berichtet Yorgos Tsemberopoulos nach dem Drehbuch von Katerina Bei als melodramatischem Biopic über Stelios Kazantzidis.

In epischer Erzählbreite und mit viel Platz für Musik gibt es einen kurzen Blick in die Vorgeschichte. 1945 muss Stelios erleben wie sein Vater von Soldaten umgebracht wird. Das verstärkt die Bindung zu seiner Mutter (Agoritsa Oikonomou), die schnell zum Problem wird, wenn Stelios (Christos Mastoras) andere Frauen (Katy/Klelia Rnesi, Marinella/Asimenia Voulioti, Vaso/Anna Symeonidou) kennen und lieben lernt und mit ihnen bei seiner Mutter einziehen will.

Es gibt eine Rahmenhandlung. Ein junger Journalist (Dimitris Kapouranis) besucht den mit Vaso zurückgezogen am Meer lebenden Stelios, der der Fischerei frönt. Ein Kriterium, das bei der Auswahl seiner Frau eine Rolle spielt.

Vaso fährt den Journalisten aufs Meer hinaus und lädt ihn auf dem Boot von Stelios ab, der am Fischen ist. Das Gespräch ist der Plafond, von dem aus in Rückblenden der rasante Aufstieg von Stelios, immer von Columbia-Records begleitet, erzählt wird, schön episch, schön illustrierend, die Konflikte aneinanderreihend. Die sind zwischen seinen Frauen und seiner Mutter. Aber auch mit diesen Frauen und ihren eigenen sängerischen Ambitionen; nicht leicht, neben einer Stelios-Stimme bestehen zu können.

Es gibt aber auch die Konflikte mit der Musikindustrie und später, wie er mit befreundeten Musikern ein eigenes Label gründen will. Dann wiederum nach finanziellem Steuerfiasko muss er in der Musikindustrie wieder Geld verdienen; der er auch mal ins Gesicht spukt. Die moderne Studioaufnahmetechnik ist nicht sein Ding.

Auch die Politik hat Angst vor ihm. Bei Life-Auftritten kann es zum Exzess im Publikum kommen; es gibt eine Szene mit einem Typen, der einen ganz bestimmten Song mit gezogener Pistole erpresst. Den muss Stelios dann 20 mal singen. Und auch die Gründe, warum er sich zurückgezogen hat, werden erläutert. Dabei wollte er ja nur das mit dem Publikum teilen, was ihn in seinem Herzen bewegt.

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