Wir danken der United States Army 7th Army Training Command in Hohenfels und Grafenwöhr für ihre Unterstützung der Dreharbeiten
Produziert nach ökologischen Standards, siehe die Helikopterüberflüge …
und Unterstützung bestimmt auch von BMW; das Dienstauto der beiden Kommissare wurde jedenfalls werbewirksam ins Bild gerückt, sauber sag i.
Fast auf den Tag genau
drei Jahre nach Beginn des Ukraine-Krieges sendet der BR unter der Verantwortung von Cornelius Conrad einen Beitrag, der zeigen soll, dass das Militärische wieder in der Gesellschaft angekommen ist. Der Tatort spielt hauptsächlich auf Militärgelände der US-Armee.
Er zeigt aber auch, das kann man ja positiv sehen, dass unser Fernsehen damit keinen allzu gewohnten Umgang hat. Ja es wirkt so, als sei das Drehbuch von Dagmar Gabler nicht sonderlich gut recherchiert und durchdacht. Und die Regie von Lancelot von Naso kann bei der Unklarheit der verschiedenen Ebenen auch kein zusätzliches Licht in die verworrene Angelegenheit bringen.
Der TV-Film verlässt sich sich auf das Whodunit-Prinzip.
Es gibt eine kurze Liebesvorszene im Dunkeln. Nach einem Schnitt entdecken zwei Stehpaddler von einem See aus die erste Leiche in einem Militärfahrzeug im Ufergestrüpp. Jetzt kommen die beiden altgedienten Kommissare Udo Wachtveitl als Franz Leitmayr und Miroslaw Nemec als Ivo Batic ins Spiel. Es dürfte einer ihrer letzten gemeinsamen Tatort-Kommissar-Auftritte sein.
Die beiden Kommissare wirken auf dem Militärgelände wie Wachsfigurenabgüsse ihrer selbst vor allem neben der herausragenden Yodit Tarikwa als US-Army-Polizistin Miller, die eine Rollenenergie und -präsenz bringt, wie niemand im qualitativ extrem gemischt besetzten TV-Movie. Zeit fürs Fernseh-Museum. Wobei noch offen ist, wie wichtig und bedeutsam das Museum für diese beiden Kommissare wird, ob die folgenden Generationen sich nur wundern werden, wie die das geschafft haben. Vielleicht wird es ein paar Soziologen geben, die deutungsschwere Analysen vornehmen werden, für die sich dann aber kaum jemand interessieren dürfte.
Kommissar Miller ist die einzig greif- und begreifbare Figur in einem nun folgenden Brei aus Army, Übungsgelände, Manöver, US-Armee-Polizei, Münchner Kommissare, einer davon in einer Aufspaltung seiner Rolle als Militärpolizisten-Komparse, als COB, das immerhin lernen wird, dass das Zivilisten Manöver-Komparsen spielen, die in Massenlagern mit Doppelstockknarzbetten schlafen.
Chef des Schlafsaales ist ein Klischeefiesling. Es müssen ja ständig neue Verdächtige aus dem Hut gezaubert werden, je länger das Chaos aus Manöver, Manöverpause, ziviler und militärischer Polizeiarbeit dauert.
Bis überhaupt nicht mehr klar ist, ob es jetzt um Mord geht oder lediglich um illegalen Waffenhandel, den treuherzig Wilson Gonazles Ochsenknecht zugibt.
Diese undurchdringliche Gemengelage – es ist auch oft nicht klar, ob jetzt Manöver ist oder ob nicht, ob einer Komparsenpolizist oder echt, und überhaupt, welcher Spur wie gefolgt wird.
Nein, es ist kein gut gearbeiteter, kein gut durchdachter Tatort und spielt zudem nachts, was nicht zur Erhellung beiträgt. Auch die einstige Nachwuchshoffnung Ferdinand Hofer wirkt wie abgeholzt.
Und wenn in einer Wartezeit im Auto traute Gespräche über das Kinderkriegen eingebaut werden, so sieht das nach schierer Verzweiflung einer Drehbuchautorin aus, die offenbar mit ihrem Stoff heillos überfordert ist. Vielleicht hat sie im Drehbuchrezeptbuch nach Hilfe gesucht und einen Lehrsatz gefunden, man streue eine Prise „Menschen“ drüber. Und das mit dem Titel wird auch nur einmal kurz erwähnt, der Zusammenhang zum Thema nicht deutlich.
Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!
(da kann ich mich echt aufregen, für so schlecht gearbeitete Ware bezahlen zu müssen; normalerweise würde ich die zurückgehen lassen)