Ungerechtigkeit des Schicksals,
die ist ein weites Feld. Drei Teilmengen davon behandelt Stephen King in der diesem Film von Osgood Perkins (Gretel & Haensel, Longlegs) zugrunde liegenden Kurzgeschichte.
Es geht um die Ungerechtigkeit des Schicksals von der Geburt an von Zwillingen, der eine fühlt sich zu kurz gekommen, weil der andere mehr vom Mutterkuchen erhalten hat. Das wird sich auf das Leben auswirken. Aber das Schicksal hat auch Mittel gegen die Ungerechtigkeit.
Das zweite Feld sind Väter, die kurz mal Zigaretten holen und dann aus dem Leben der Söhne verschwinden. Und das dritte Feld ist vielleicht das urtypischste des Horrofilmes, das sind plötzliche, rätselhafte, unvorhershebare Tode, die en detail nicht rekonstruierbar sind, die zu enormen Blutfontänen führen oder zu präzise abgesägten Köpfen und die von den Behörden als Bumerang Aneurysma, Jagdunfälle oder dergleichen abgetan werden, auch wenn die Leiche im Schlafsack zermatscht ist wie ein Erdbeerkuchen und eine Herde wilder Pferde drüber getrampelt ist.
Die beiden vom Schicksal dermaßen Gebeutelten sind die Zwillinge Hal und Bill. Wer wen in welchem Alter (Pubertät, in der Kids besonders empfänglich für die Winke des Schicksals sind, und dann 25 Jahre später) spielt, ist aus der IMDb nicht ersichtlich.
Hal ist der Ich-Erzähler, der benachteiligte Zweite. Dem beschert das Schicksal eine Hinterlassenschaft des abgegangenen Vaters, einen mechanischen Affen, der dem Stück den Titel liefert, in einer Art Uniform und mit einer Trommel. Er ist aufziehbar. Dann grinst er erst breit und trommelt. Trommeln des Schicksals.
Mit dem Trommelschlag stirbt jemand in der näheren oder weiteren Umgebung des Affen. Das führt zu filmmalerischen Toden und Begräbnissen. Bei der Beerdigung des Hausmädchens, dessen Kopf irrwitzig abgetrennt wird beim Asiaten-Imbiss, hält der Pfarrer eine Rede, die nachenken lässt über die Wege des Schicksals und den gewaltsamen Tod. Das ist ein Moment, der sich abhebt von der doch, wenn auch auf hohem, auf perfektem Niveau, Horrorroutine, die Osgood Perkins, der in einer filmhistorischen Horrorfamilie aufgewachsen ist, beherrscht wie kaum einer; was nicht kaschieren kann, dass er offenbar nicht in der Lage oder willens ist, dem Genre irgend einen neuen Aspekt abzugewinnen, einen persönlichen Stempel zu verpassen.