Lebenslinien: Ines Procter – Mein Umweg nach Veitshöchheim (BR, Montag, 17. Februar 2025, 22.00 Uhr)

Unentschiedenheit

ist eines, der nicht dezidiert in den Fokus genommenen zwei Themen, die unterschwellig den Hauptakzent dieser Lebenslinien von Steffi Illinger unter der Redaktion von Rahel Roudyani bilden; das andere werden die Folgen aufkommenden Show-Erfolges und entsprechender Prominenz eines Menschen auf seine private Umgebung sein.

Lange lebte Ines Procter, die mit ihren Auftritten als fränkische Putzfrau bei Faschingsveranstaltungen, dann auch am Fernsehen, Furore machte, unentschieden, ob sie das nur so macht, wie es sich ergibt oder ob sie eine Zäsur einlegt und das zu ihrem Beruf machen soll.

Das hängt vielleicht damit zusammen, dass sie unbedingt beim Fasching auftreten wollte, schon sehr jung, dass das aber damals auch nicht als Beruf gesehen worden ist. Der Drang war da. Der Drang dazu war unbändig.

Aber es gibt noch das Privatleben. Und hier sei ihr Kinderwunsch der Grund für das Ende der ersten Beziehung gewesen, die an sich harmonisch verläuft und auch einen beruflichen Einklang mit dem Betreiben einer Wirtschaft findet. Aber der Kinderwunsch ist in der Beziehung nicht erfüllbar.

Wie dann ein anderer Mann in ihr Leben tritt, passiert genau das. Zwei Kinder gehen aus der Beziehung hervor. Aber der Konflikt bleibt. Es ist einerseits die Familie, der Aufbau eines gemeinsamen Geschäftes. Ines will alles unter einen Hut bringen und auf ihre Show-Auftritte am Fasching nicht verzichten. Das wirkt sich gesundheitlich negativ aus.

Das zweite Problem wird virulent. Ihr Mann, der beruflich nicht so erfolgreich ist, kommt schlecht zurecht mit der größer werdenden Resonanz auf die Auftritte seiner Frau.. Es kommt zu Trennung. Dem hätte vielleicht etwas genauer auf den Grund gegangen werden können; wie der Einfluss des öffentlichen Erfolges eines Partners auf eine Beziehung ist. Das ist ein Problem, was viele Prominente aus Show und Politik kennen und wofür es nicht leicht ist, eine für beide Seiten befriedigende Lösung zu finden. Die war hier der offenbar nicht näher geklärte Tod des Partners.

Wegen der Unentschiedenheit des Beitrages im Hinblick auf diese Themen bleiben diese Lebenslinien lediglich ein leidlich nettes Image-Filmchen für eine Kabarettistin, die für diese Probleme keinen überzeugenden Umgang gefunden hat. Für den BR ist es ein süß-sauers PR-Filmchen für sein Faschingsprogramm.

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