Willkür eines Roboters –
ein Spiel mit KI
Es ist Liebe auf den ersten Blick, eine Amour Fou, wie vom Blitz getroffen stehen die beiden im Supermarkt, Iris (Sophie Thatcher) und Josh (Jack Quaid). Eine traumhafte Filmliebe bahnt sich ein, beides leinwandbeeindruckende, frische Schauspieler, sie wie die Frau schlechthin, gerade so an der Grenze zum Püppchen, er mit wachem Blick, Humor in den Augen, könnte ein Junge vom Lande sein, zupackend, nicht lange fackelnd.
Kurz entschlossen nimmt Josh Iris mit zu einem Wochenende bei Freunden. Beim Anblick der „cabin“, der Hütte, von der Josh gesprochen hat, stutzt Iris erst. Es stellt sich als ein Anwesen heraus in ähnlichen Dimensionen wie in The Room Next Door von Pedro Almodovar. Hier werden sich jedoch ganz andere Dinge abspielen, blutige, das darf vielleicht verraten werden.
Es ist das Anwesen von Sergej (Rupert Friend), einem dubios reichen Russen, auch er ein knackiger Leinwantyp mit diesen stahlblauen Augen und dem markanten Profil. Iris, die wie die Unschuld vom Lande wirkt und offenbar an die reine Liebe glaubt und an diejenige für alle Zeiten, ist irritiert, von Kat (Megan Suri) zu erfahren, dass Treue für den verheirateten Sergej kein Leitbegriff sei.
In dem Wochendehaus sind außerdem zugange Eli (Harvey Guillén) und Patrick (Lukas Cage), bei denen bei einer Party die Liebe auch wie ein Blitz eingeschlagen habe. Der leinwandsympathische Patrick, der den Eindruck eines unbeschriebenen Blattes erweckt, ist dem untersetzten, etwas molligen Eli auf das Schwänzchen seines Dinokostümes getreten.
Nachdem diese Hauptfiguren die Bühne des Wochenendhäuschens bevölkern und ein paar Sätze über die Liebe losgelassen habe, ganz subtil, zu leichter, leicht humoristischer Musik, kommt es zu einer übergriffigen Handlung am See zwischen Sergej und Iris.
Ab hier ist nichts mehr, wie es war, ab hier wird der Film von Drew Hancock ein heiter-blutiges Verwirrspiel um Echtheit und künstliche Intelligenz, um Roboterimitationen von Menschen, die offenbar auf die Liebe spezialisiert sind.
Die Spengler der Roboter stammen aus der Firma „Empatix Robot“. Die sind zwischendrin auch mal gefragt. Aber aller Roboterhaftigkeit zum Trotz sind da auch Menschen aus Fleisch und Blut und wenn auf solche eingestochen wird, dann fließt das Blut heraus; diese Menschen sind nicht so leicht zu rebooten wir Roboter.
Der Film reflektiert auf einer trickreichen Ebene, die rationalem Nachvollzug nicht unbedingt immer zugänglich ist, die ewige Frage nach der Echtheit von Liebe und Gefühlen und unterhält mit teils unerwarteten Wendungen und einer schönen Bildästhetik, die Darsteller eingeschlossen.