Toni und Helene

Roadmovie als Hommage an Christine Ostermayer

Die Paarung ist gut, gegensätzlich, nahrhaft: Christine Ostermayer als Helene, die eine berühmte Schauspielerin war, und Margarethe Tiesel als Toni Leitner, die eine Krankenpflegerin ist.

Zwei Frauen, die vom Typ her gegensätzlicher nicht sein könnten. Helene eine feine Dame, mit Geld gut ausgestattet und mit einem Hang zum Perfektionismus. Sie will keine Chemo mehr und hat sich für den freiwilligen Exitus in der Schweiz entschieden. Ihr Hindernis dafür, dass niemand sie hinfährt. Sie lebt in einer vornehmen Seniorenresidenz mit Pflegepersonal nahe Wien.

Toni, die burschikose, lebenspraktische, die raucht und – wie im Bauerntheater gängig – auch mal sagt „ich brauch jetzt einen Schnaps“; Lebensmotto: die Dinge nehmen, wie sie kommen. Sie hat kein glückliches Schicksal hinter sich, alleinerziehend, geht am Stock, während Helene im Rollstuhl sitzt, was aber auch etwas geschummelt ist.

Das Faible fürs Schummeln verbindet die beiden Damen. Sie lernen sich als Balkonnachbarinnen in der Seniorenresidenz in Wien kennen. Den einwöchigen Aufenthalt hat Toni sich erlistet. Sie kommen ins Gespräch. Sie brechen aus und auf in der eleganten Limousine von Helene in Richtung Schweiz. Dort wollen sie vor Helenes Exitus noch eine ihrer ehemaligen Schülerinnen treffen (Julia Koschitz), die gerade am Schauspielhaus engagiert ist.

Die Komödie, das Roadmovie, die Hommage an Christine Ostermayer von Gerhard Erl und Sabine Hiebler hat alle Zutaten zur Unterhaltsamkeit. Sie kommt vielleicht etwas zu behäbig daher, um im Kino zu elektrisieren. Sie greift auf bekannte Roadmovieelemente zurück und von Geschichten, wenn brave Menschen plötzlich ausreißen und gemeinsam „Pferde stehlen“.

Am Ende deklariert sich der Film explizit als Hommage-Film an eine große Darstellerin. Es gibt Filmausschnitte, eindrückliche, aus der Biographie der großen, so darf man sie sicher bezeichnen, Schauspielerin Christine Ostermayer. Damit dürfte aber auch die Reichweitenbegrenzung des Filmes im Kino definiert sein, im Grunde genommen für Feieranlässe mit dem österreichischen Star, der in München noch mit Ruth Drexel am ehemaligen Volkstheater in der Brienner Straße in „Späte Gegend“ Triumphe feierte.

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