Vaiana 2

Animationasroutine in der Südsee

Setting und Cast sind in Vaiana etabliert.
Die Südseeinseln Samoa und Tahiti. Hier hat Hauptfigur Vaiana ihr Coming of Age. Dieses ist verbunden mit der Geschichte ihres Stammes, die Oma erzählt. Das Seefahrergen ist verschüttet. Vaiana wird es wiederbeleben, dabei wilde Abenteuer erleben und das Herz zur Rettung des Stammes zurückbringen.

Das war anrührend, aufregend und offenbar kommerziell ein Erfolg, so dass Disney glaubte, nachlegen zu müssen. Aber die Drehubuchautoren Jared Bush, Dana Ledoux Miller und Bek Smith scheinen diesmal ideell am Hungertuch zu nagen, greifen auf abgestandene Plotelemente zurück, die sie für den Südseestamm aus einer Kiste mit ausgeleiertem Versatzstücken hervorzerren.

Die Meervölker sollen verbunden werden, kein Mensch weiß warum; es ist bei den Südseeinsulanern kein besonderes Problem ersichtlich, nicht mal das Steigen des Meeresspiegels wird thematisiert, das wäre doch ein Ansatz, aber das haben die wunderbaren Autoren offenbar verpennt; insofern ein Film neben dem Bewusstsein der Zeit.

Um dieses unerfindliche Ziel zu erreichen, muss auf einer fernen Insel ein Zauber gebrochen werden. Für dieses Unternehmen wählen die Insulaner Vaiana zur Führerin.

Jetzt machen sich die Gag- und Trickanimateure wild ans Werk, grad die Süßabteilung hat viel zu tun mit niedlichen Figürchen wie dem Schweinchen, dem Hähnchen, einem kecken kleinen Mädchen, Müschelchen und bösen Kokosnüssen.

Es folgt unermesslicher Animationsfleiss ohne kreativen Storyinput. So will denn dieser Südseezauber trotz Musicaleinlagen, dem Beiziehen biblischer Elemente wie dem Stern von Bethlehem oder dem Meer, das sich teilt, und der tristen Jahreszeit bei uns nicht so recht zünden; erinnert an die leere Betriebsamkeit in vorweihnachtlichen Spielzeugschaufenstern von Warenhäusern.

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