3 Paare, ein Ziel – Wir machen uns selbständig, Folge 1: Einfach machen? (BR, Sonntag, 24. November 2024, 23.00 Uhr)

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen unter der Redaktion von Christiane von Hahn scheint, was Unterhaltungssendungen betrifft, in den Urzeiten stecken geblieben zu sein, in der urzeitlichen Welle von Samstagabend-Unterhaltung, von Familienunterhaltung mit den Wettbewerben zwischen verschiedenen Gruppen; der Turnverein von Türkheim tritt gegen den Sportverein von Hinterwalden im Pyramidenbau an. Das waren richtigehende Ereignisse, die ihren Niederschlag auch in den lokalen Zeitungen fanden, weil Normalbürger es auf diese Art ins Fernsehen brachten.

Die Zeiten sind nur wirklich passé. Heute holen die Öffentlich-Rechtlichen damit niemanden mehr hinterm Ofen hervor, schon gar nicht können sie den Nachwuchs und genau so wenig die verloren gegangenen Zuschauer zurückholen, heute, wo jeder im Internet sein eigener Herausgeber sein, seinen eigenen Kanal betreiben kann.

Die Zeiten haben sich geändert und die Öffentlich-Rechtlichen hinken hinterher mit Formaten, die maximal ein eng umrissenes Zielpublikum erreichen; das sich aber vermutlich längst im Internet kundig gemacht hat. Bei Youtube ist der Zuschauer definitiv besser bedient, weil Leute, die dort von ihrer Selbstständigkeit berichten, dies konzentrierter tun, zielführender und nicht so TV-verhackstückt. Wer fachlich etwas erfahren will, ist hier beim BR schlecht bedient. Die Sendung scheint eher für Mumien geeignet, die nicht mehr in der Lage zum Wegzappen sind.

Hier stolpern Dokumentaristen (Ariane Dreisbach, Lenja Hülsmann, Rachel Roudyani, Juliane Rummel) unter redaktioneller Betreuung durch Saskia Barthel und Christiane von Hahn unbeholfen durch das Leben junger, durchaus sympathischer Selbständiger (Erdnussbauern, Online-Mentoren-Programm-Anbieter, Autowerkstattbetreiber) und verschneiden und vermampfen die Shooting-Strecke zu einem wenig bekömmlichen Brei, der noch in billigst-nervigen Sound getunkt wird. Das Geld für solche Sendung ist offenbar vorhanden; man könnte also auch was Gscheits damit machen. Das ist ärgerlich für den Zwangsgebührenzahler.

Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!

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