Eine Freundschaft
zwischen zwei wunderbar ähnlichen und gleichzeitig doch sehr unterschiedlichen Männern wird zum Herzen dieses Agit-Prop Filmes für die Sache der Palästinenser.
Der eine ist studierter Jurist, hat als Bauarbeiter gearbeitet und keine Chance, irgendwo als Jurist unterzukommen, außerdem ist er eingeschränkt in seiner Bewegungsfreiheit. Er wohnt in einem Dorf, in dem schon sein Vater gewohnt hat und dessen Vater und auch dessen Vater. Er heißt Basel Adra und dokumentiert das, was Israel aus Masafer Yatta macht, wie Israel Haus um Haus abreißt und die Bewohner vertreibt. Basel ist Aktivist. Es gibt schon Filme von ihm als Buben. Er filmt selbst oder wird auch gefilmt an vorderster Front dieser völkerrechtswidrigen Landnahme, wobei der Begriff im Film selbst nicht fällt.
Basel wird oft begleitet von Yuval Abraham, einem Journalisten aus Israel, der findet, was Israel da an Kriminellem treibe, müsse den Weg in die Öffentlichkeit, in die Medien und in die Welt finden.
Für den Zuschauer ergibt sich schmerzliches Footage, wie regelmäßig sinnlos Häuser mit Baumaschinen zerstört werden, wie selbst die Schule dem Erdboden gleich gemacht wird, wie das hochgerüstete israelische Militär Bewohner anschießt, gar totschießt. Wie ihnen zu verstehen gegeben wird, dass sie nicht filmen sollen.
Als dritter Name steht in den Credits unter Buch und Regie Hamdan Ballal, der wohl die beiden Protagonisten bei gemeinsamen oder getrennten Aktivitäten gefilmt hat.
Der Film geht auch auf die mediale Präsenz der palästinensischen Seite ein. Er zeigt die systematische Zerstörung der Dörfer mit dem Namen Masafer Yatta und mit insgesamt etwa 1000 Bewohnern vom Sommer 2019 an. Er endet mit Front-Material von Angriffen wütender, bewaffneter Siedler nach dem 7. Oktober 2023, der wohl als einer der Racheakte bezeichnet werden dürfte und bei dem vor laufender Kamera ein Cousin von Basel erschossen wird.
Gegen das, was da abgeht zwischen Siedlern und Palästinensern, scheint Wild West ein laues Lüftchen. Vielleicht wird es ja noch mehr Filme darüber geben. Hochdramatisch ist die Angelegenheit alleweil, menschlich berührend sowieso und aufzuarbeiten gäbe es genug.