Wir werden alle sterben

Kunterbuntes Apokalypsen-Panorama

Benjamin Knight, der mit Ralf Stadler auch das Drehbuch zu dieser thematisch weit gestreckten, mit autoporträthaften Elementen durchsetzten Dokumentation geschrieben hat, bezeichnet sich selbst als ein Journalist, der gemäß seines ganz persönlichen Interesse immer darauf abfährt, was heute noch schlechter ist, als es gestern schon war.

Der Recherche-Dokumentarist macht sich auf die Suche an den verschiedensten Orten der Welt, Menschen zu finden, denen es ergeht wie ihm, Menschen, die sich mit dem Weltuntergang und ähnlichen Katastrophen beschäftigen. Er macht mit seinem Film eine kunterbunte Wundertüte an überraschenden Verhaltensweisen, Aktivitäten, Endzeitprophezeiungen und -vorbeuger, Katastrophenfantasien auf.

Er findet manches, was wir uns nicht vorzustellen getraut hätten, zum Beispiel ein „Grief-Network“ für verzweifelte Aktivisten. Er trifft Reiner, der für alle Notfälle vorbeugt, überall Kisten mit Lebensmitteln vergraben hat, er besucht ein Überlebenstrainingscamp.

Es ist erstaunlich, wieviele Menschen ihr Leben der Notfallvorbeugung widmen, Preppers und gerne auch professionalisiert.

Viele Menschen machen mit diesen Schaudervisionen ein Geschäft, wobei der Dokumentarist keinen Wert auf Details des Wirtschaftlichen legt. Seinem Film voran stellt er ein Montaigne-Zitat: „Ich will, dass der Tod mich beim Pflanzen meiner Kohlköpfe findet.“

Oder er besucht einen Ort bereits passierter Apokalypse, Bombay Beach. Jegliche Art von Klimaaktivisten sind selberstverständlich mit dabei in dieser heiteren Weltuntergangsparty.

Ein Star unter den Klimaaktivisten und Weltuntergangspropheten ist: Guy McPherson.

Eine Platte mit Untergangsdelikatessen … bis hin zur Autopanne, aber glücklich zu machen scheint den Filmmeacher erst die Ankunft von Corona in Berlin 2020, wie die halbe Welt Panik schiebt und die Lockdowns in der Luft liegen.

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