In a Violent Nature

Aus einem Erdloch

schält sich das Monster. Sein einziger Job in diesem Film des Kanadiers Chris Nash ist es, steten, unaufhaltsamen Schrittes durch die Wälder um das Forsthaus White Pines zu schreiten und Opfer zu suchen. Sein Schritt ist beängstigend, beängstigend regelmäßig. Er ist ein richtiggehendes Filmmonster, ein Fantasiemonster, ein Schlächter, wie menschliche Fantasie ihn nicht blutiger ersinnen kann. Seine Schlächtereien sind nichts für schwache Nerven.

Es gibt Filmkritiker – und ihrer nicht wenige – die solche Filme nicht aushalten. Ob sie nicht wahrhaben wollen, wozu menschliche Fantasie fähig ist?

Von den römischen Kreuzuigungen oder dem Vorwerfen von Christen an Löwen über mittelalterliche Foltermethoden bis zu den Verbrechen in heutigen Kriegen bestätigen dies leider.

Besonders schmerzhaft ist es, wenn junge Menschen zu Zielen solcher Monster werden. Hier ist es eine Gruppe junger Erwachsener, die ein Weekend in einer Hütte im Walde verbringt. Gespräche am Lagerfeuer. Man kann sich vorstellen, was für ein Leben sie vor sich haben. Sie wollen Familien gründen, Häuser oder Wohnungen einrichten, Kinder auf die Welt bringen, sie hegen und pflegen, sie aufziehen, aus ihnen gute Menschen machen. Sie wollen sonntags Kaffee und Kuchen genießen zuhause, in Urlaub fahren, ihren Hobbies und Künsten frönen, sie wollen vielleicht sogar öffentlichkeitswirksam werden. Und dann kommt ein Monster daher, schlimmer als gewalttätige Natur, und macht all diese Hoffnung, all diese Zukunftsperspektive in grausam blutigen Akten mit scheusslichstem Werkzeug zunichte.

Es ist eine grauenhafte Bebilderung von im Menschen wühlenden Urängsten vor dem Zerfall, vor der Sterblichkeit, vor der Verwundbarkeit. Der Mensch ist ein verwundbares Wesen und er wird eines Tages sterben. Song von Nord-Ontrio und den kleinen schwarzen Fliegen (Folkssong zur Gitarre; „The Black Fly Song“).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert