Ein Chinesenmädchen wie der Dalai Lama
Ping ist mit besonderen magischen Kräften begabt, es sind nicht jene, wie sie oft bei präpubertären Mächen für Filmstoff sorgen, es sind Kräfte, weil es auserwählt ist. Das Thema wird aber nicht weiter ausgeführt. Fehlte noch bei einem chinesischen Stoff, dem Dalai Lamai ein Denkmal zu setzen.
Es ist nicht nur ein chinesischer Film, es ist eine Koproduktion mit Spanien: für die Regie stehen Jianping Li und, bei IMDb auch Salvador Simó, für das Drehbuch Carole Wilkinson, Pablo I. Catrillo, Ignacio Ferreras.
Die Bösen sind die Nekromanten; die haben allerdings nichts mit dem Nekromantik eines Jörg Buttgereit zu tun. Die heißen einfach so und haben im alten China die Ordnung durcheinander gebracht. Ping soll zur Retterin werden und das letzte Drachenei finden. Denn die Drachen sind die guten.
Manchmal ist es hier etwas schwierig, zu unterscheiden, wer jetzt gut und wer böse ist. Damit sich ja kein Widerstandsgeist regt? Es gibt den Kaiser mit seinem Sohn, einem Bübchen im Alter wie Ping. Die werden sich begegnen, aber da setzt es nur Schläge und keine freundlichen Worte.
Ping selbst sieht sich als Dienerin. Auf das Ei wiederum sind scharf Diao und sein Adlatus, der verschlagene Wang Chao. Und dann ist da der Drache, der das Mädchen hin und wieder rettet nachdem er sich selbst mit Urkräften aus der Gefangenschaft befreit hat.
Das Thema Freiheit wird angesprochen. Ping sei jetzt frei, heißt es. Aber was tun mit plötzlicher Freiheit? Sie möchte so viel wissen. Als treue Begleiterin und gelegentlich nützliche Helferin hat sie die Maus.
Die Animationen wirken sehr KI-lastig und riechen stark nach computergeneriert. Ihnen fehlt der prinzipielle Charme japanischer Animes besonders aus dem Ghibli-Studio. Die Geschichte wirkt wie gerne in chinesischen Filmen mehr dekorativ denn narrativ. Und die voluminöse Musik lastet schwer auf den Zeichnungen.