The Apprentice – The Trump Story

Fies zu sein bedarf es wenig
und wer fies ist, ist ein König

Donald Trump (Sebastian Stan) schafft es, am Anfang seiner Karriere als Immobilienmensch Zugang zu einem sehr exklusiven Club in New York zu finden. Dort lernt er den durchtriebenen Anwalt Roy Cohn (Jeremy Strong) kennen. Dieser findet Gefallen an ihm.

Als erstes verhilft Cohn Trump zur Einstellung eines Strafprozesses. Das geht über simple Erpressung.

Cohn ist ein Meister im Sammeln von Informationen und hat offenbar gegen viele New Yorker was im Ärmel. Dann schafft er es doch tatsächlich, dass die Stadtoberen Trump bei einem Projekt die Steuer erlassen.

Es muss das New York der 80er gewesen sein, Andy Warhol (Bruce Beaton) hat einen Auftritt und es ist die Zeit von Ronald Reagan und dessen Abdankung.

Fehler zugeben, das solle man bittschön nicht, ist eine der eisernen Regeln, die der Anwalt seinem Schützling beibringt.

Ali Abbasi erzählt diese Aufsteigergeschichte nach dem Drehbuch von Gabriel Sherman in der Art einer einfachen Groschengeschichte. Es wird mehr nacherzählt, nachillustriert, als dass der Film sich für tiefere Beweggründe, für tiefschürfende Analysen eines allfälligen-Vater (Martin Donovan)-Sohn-Problemes interessieren würde.

Man muss es hinnehmen, dass die Lehren des Anwalts bei Donald Trump auf fruchtbaren Boden fallen, so weit, bis er auch seinen Lehrer fallen lässt.

Auch dass Bruder Freddy (Charlie Carrick) ein Looser ist, wird als gegeben angenommen.

Der Film wird momentweise fast zur Rom-Com, wenn Donald Ivana (Maria Bakalova) kennenlernt.

Insgesamt kommt der Ex-Präsident in der hier geschilderten Lebensphase in den 80ern in der exzellenten Darstellung von Sebstian Stan, und Jeremy Strong als Darsteller des Anwaltes hat an Exzellenz der Darstellung nicht weniger zu bieten, recht gut weg und recht visionär. Wobei mir die New York Visionen eines Adam Driver in Megalopolis doch deutlich bessser gefällt.

Ein eiserner Grundsatz der Fiesität: play the man and not the ball. Aber dafür haben wir ja täglich in den Nachrichten aus aller Welt genügend Beispiele. Irgendwie scheint es auch simpler zu sein, eine Karriere ganz ohne Moral und Haltung zu absolivieren.

Das Bild, das der Film entwirft ist zu lieblich im Vergleich zum heutigen Ex-Präsidenten, der seinen Anhängern den Sturm aufs Kapitol suggeriert hat, ein Ex-Präsident, der in jede Menge Gerichtsverfahren involviert ist und ein möglicherweise künftiger Präsident, für den Demokratie offenbar störend ist auf dem Weg zu seinen Zielen, der glaubt mit der Demokratie umspringen zu können, wie er es mit seinen Partnern im Geschäftsleben tut und der zudem ein x-fach nachgewiesener Lügner ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert