Florierende Witzkultur auf dem abgestandenen Misthaufen von Geschlechter- und Seniorenklischees
Kabarett hat prinzipiell in einem zu Lasten einkommensschwacher Haushalte zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Fernsehen nichts zu suchen.
Kabarett ist, so hat es Django Asyl in seinen Anfangszeiten in einem Interview formuliert, reinster Manchesterkapitalismus; also antidemokratisch von seiner ökonomischen Natur her. Kabarettisten brauchen keine Querfinanzierung durch öffentlich-rechtliche Gebührengelder, erst recht nicht zu einer Zeit, in der die Institution akut gefährdet ist, um ihren Ruf kämpft und allein mit überrissenen Pensionszahlungen so behindert ist, wie die beiden Darsteller in der Show im Geschicklichkeitsspiel, die an sich jung und beweglich sind, aber durch Altersanzüge ausgebremst werden.
Nervtötend ist zudem der übersteuerte, unspontane Applaus ständig. Wenn einer so lustig wär, wie der Applaus behauptet, dann wäre er wirklich super. Aber das Publikum ist doof, es applaudiert, wenn es dazu aufgefordert wird. Allein damit leistet das Öffentlich-Rechtliche einen ganz üblen Dienst an der Ehrlichkeit der Aufzeichnung.
Und wenn die Leute das ernst nehmen würden, was der Witzeerzähler behauptet, nämlich, dass sie die zwei Cent (in Wahrheit ist es deutlich etwa 2000 Prozent mehr!), die der öffentlich-rechtliche Rundfunk pro Tag und Haushalt koste, von ihm zurückfordern können, so dürfte das den BR teuer zu stehen kommen.
Aber das ist ja der Trick solcher Vereinsunterhaltung, dass keiner was richtig ernst meint. Und auch das glaubt keiner, was die Sendung von sich behauptet, witzig und intelligent zu sein.
Immerhin hat die Gästin Eva Faltermeier eine gewissen Schlagfertigkeit, so scheint es zumindest, so lange man die Mechanik ihres Denkens nicht durchschaut. Abgesehen davon, sei ihr das unbenommen, davon wird sie gut leben können, wie gesagt, Kabarett ist eine rein kapitalistische Angelegenheit und ein Kindermädchen wird sie sich schon lange leisten können. Darüber kann man ja in der losen Plauderei hinwegsehen.
Die Wahrheit sieht immer ganz anders aus, als sie im Witzeuniversum dargestellt wird. Es gibt mehr oder weniger öde Einspieler in der Sendung, die die Gespräche über Allerweltsthemen wie Frau-Familie-Beruf und Alter-Pflege unterbrechen. Ein Blick auf eine Pflegemesse in Stuttgart. Eine Familienszene, eine Funklochbeerdigung von einer Qualität, die selbst auf dem Marktplatz der Witze auf Anhieb Ladenhüterqualitäten beweisen dürfte.
kann dem obigen Beitrag nur zustimmen, einfach eine Frechheit so mit den Gebuehren umzugehen.