Knackig zuckrig
beginnt dieses herrliche B-Movie (als eigenes Qualitätsmerkmal verstanden) von Hayley Easton Street nach dem Drehbuch von Cat Clarke.
Meg (Hiftu Quasem) und Kayla (Natalie Mitson) sind eine Liebespaar. Spazieren durch knallig-düstere Nacht, eine bunt bemalte Unterführung; kräftige Farben, fleischlich-lebendig gezeichnete Darstellerinnen. Sie geraten in eine Lesbenschlägerei hinein. Ab da sind sie kein Paar mehr. Das erfährt der Zuschauer erste später.
Der Film macht jetzt einen Sprung um ein Jahr. Und von knackig stellt er auf knackig zuckrig um. Eine Südseeinsel, wie sich die Langnese-Eis-Werbung nicht zuckriger hätte vorstellen können. Freundin Lizzi (Lauren Lyle) will hier ihren Dominic (Gabriel Prevost Takahashi) heiraten. Megan fliegt aus L. A. ein. Sie soll abgeholt werden am Flughafen. Es ist Kayla, die auf sie wartet. Eisiger Empfang. Schock für Meg. Den Junggesellinnen-Abschied feiert Lizzie mit den beiden.
Zur Clique gehören noch Ruth (Ellouise Shakespeare-Hart) und Cam (Nicole Rieko Setsuko). Alles starke, attraktive Frauenzimmer. Am nächsten Tag findet die Brautentführung statt. Die Freundinnen fahren mit einem gemieteten, nicht allzu vertrauenswürdigen Boot auf eine touristisch nicht erschlossene Insel.
Hier setzen sie Meg und Kayla aus, die sich versöhnen sollen. Sie kehren zu den anderen zurück, behaupten die Versöhnung und jetzt ist der Film bereit für die B-Movie-Horrorphase, die als herrliches Eskapismus-Mittel bezeichnet werden kann.
5 Frauen auf einem Boot alloein im weiten, strahlend blauen Ozean. Kein Haus, kein Mensch, kein Schiff, kein Flugzeug weit und breit. Und ein Hai, der um das Boot zu kreisen beginnt. Weitere Zutaten: nur eine Rettungsweste, kein Handy-Empfang, eine Nichtschwimmerin mit an Bord, ein Leck im Schiff.
Das kann mitunter für die Zuschauernerven strapaziös werden und wenn er noch so geschult sein sollte mit dem Vorbild aller Haifilme, dem Weißen Hai. Ganz nebenbei findet auch die Zerstörung von Riffen und Meeren durch den Menschen Erwähnung.