New Life

On the road –
on the run

Jessica Murdock (Hayley Erin) ist auf der Flucht. Blutverschmiert.

Rückblenden werden den Hergang, die Gründe für diese Flucht erhellen. Jessica ist im Norden der USA unterwegs in Richtung Kanada.

Das sind Bilder fürs Kino und für die Ewigkeit, junge Frauen allein unterwegs in einer dünn besiedelten Welt, in der es nicht nur gute Menschen gebe, wie einer des spärlichen Personals des Filmes an einer Stelle sagt.

Derselbe gutmütige Farmer Frank (Blaine Palmer) begründet seine Unterstützung der Flüchtenden mit dem amerikanischen Axiom der Freiheit, die Amerika seine Größe gebracht habe. Das ist als ob John Rosman, der Autor und Regisseur dieses kleinen feinen Horrorfilmes, wie ein Meister eine kleine Würze über das Genre streut.

Es gibt die Seite der Verfolger von Jessica. Hier ist Elsa Gray (Sony Walger) federführend. Es wirkt jetzt, als ob zwei Krankheiten konkurrieren würden in diesem Film. Bei Elsa kommt ALS ins Spiel. Das Wort dazu geht von der Gefangenschaft im eigenen Körper. Hier diese Gefangenschaft, dort Flucht aus dem Land der Freiheit. Gegensätze, die sich balgen.

Allzulange macht der Film kein Geheimnis daraus, worauf er hinausläuft. Aber die erste Halbzeit bleibt vieles im Dunklen, ist es lediglich eine gut gemachte Hit- and Rungeschichte.

Den Hauptkitzel bezieht der Film allerdings daraus, was Jessica in sich trägt, und weswegen sie von einem großen Stab an Detectives mit allen Mitteln verfolgt wird. Nur, dass im dünner besiedelten Norden die Überwachungsmöglichkeiten, die momentweise universell erscheinen, gar nicht mehr so intensiv und so verknüpft sind.

Jessica landet in einem Kaff unweit der kanadischen Grenze, findet einen Job und eine Unterkunft bei Molly (Ayanna Berkshire). Hier bricht aus, was sie in sich trägt, was ansteckend ist mit scheußlichen Haupt-oder Nebenwirkungen, wodurch der Film zum Zombiefilm mutiert. Er kitzelt jene Nerven, die durch Covid und die Pandemie nach jahrzehntelangem Tiefschlaf mächtig sensibilisiert worden sind. Nach den Auswüchsen von Covid wundert uns nichts mehr. Das macht einem dieser kleine Independent-Film grad bewusst. Denn auch hier ist das Übel menschengemacht.

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