Was will der Lama mit dem Gewehr?

Demokratie will gelernt sein.

Bhutan, das vor allem mit seinem Begriff des Bruttosozialglückes von sich reden gemacht hat, und das ein Königreich war, wollte 2008 zur Demokratie werden.

Da das Volk Demokratie nicht kannte, wurde 2006 versucht, in Probeabstimmungen den Stimmbürgern diesen demokratischen Vorgang näher zu bringen, denn nicht überall stößt die Demokratieidee auf Verständnis und Unterstützung.

Darüber hat Pawo Choyning Dorji jetzt einen wunderbaren, fiktionalen Film gedreht, der humorvoll das Prozedere der Probeabstimmungen und dessen Komplikationen beobachtet. Selbstverständlich wird der Film preisgeben, wofür der Lama (Kelsang Choejay) das Gewehr braucht.

Der deutsche Titel ist mal wieder für die begriffsstutzigen Deutschen gedacht. Im Original heißt der Film lediglich „The Monk and The Gun“.

Der Film nimmt die Demokratisierungsvorbereitungen in Ura genauer unter die Lupe. So bleibt die Angelegenheit schön übersichtlich und nachvollziehbar. Nebst der Aufklärung der Bevölkerung, wie Wahlwerbung läuft und dass man sich für eine Partei zu entscheiden habe, probeweise werden verschiedene Farben angeboten und jeder werden verschiedene Eigenschaften zugeschrieben, läuft die Gewehrgeschichte. Und zwar von zwei Seiten.

Einerseits zeigt sich der Lama besorgt über die Entwicklungen und er will beim nächsten Vollmond, das ist in wenigen Tagen, eine wichtige Aktion machen. Dazu brauche er zwei Gewehre. Diese soll Benji (Tandin Sonam) besorgen. Eines erhält er auch als Gabe vom Gläubigen Tshi (Tandin Wangchuk) – dumm nur, dass dieser es kurz vorher an den Amerikaner Ronald Coleman (Harry Einhorn) verkauft hat. Dieser düst in einem lustig winzigen Auto über die ungeteerten Landstraßen von Bhutan mit einem Einheimischen, der sich als Reiseführer tarnt, und der ihm den Kontakt besorgt hat. Die Polizei bekommt Wind von der Sache. So spitzt sich die Dramaturgie auf einen großartigen Count-Down der ganzen Gemeinde im Beisein des Lamas und des Gewehrs zu.

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