The Gate – Amerikas verlorene Krieger

Das Rätsel Menschheit
oder
Leben in der Wüste Utahs

Jetzt hat der liebe Gott – oder Vater Lehi oder wer auch immer, wir befinden uns in Utah – eine so wundervolle Welt geschaffen und die Menschen können doch keinen Frieden finden.

Ja, mitten in der Wüste von Utah befindet sich der Dugway Proving Ground. Hier experimetiert gut abgeschirmt die amerikanische Armee. Hier haben sie den ersten Atomversuch gestartet. In dieser kinobildschönen, kinobildergiebigen Gegend, erst recht, wenn man Drohnen fliegen lässt.

Vom Widerspruch dieser Gegend fühlen sich die Dokumentaristen Jasmin Herold und Michael David Beamish angezogen und fasziniert. Sie haben Protagonisten gefunden, die in diesem paradiesischen Flecken Erde leben und mit dem Bösen oder dem Geheimnisvollen des Dugwa Proving Ground verbandelt sind, sei es in Ablehnung, Skepsis oder Dankbarkeit.

Die Dokumentaristen haben ein bisschen Zugang zu diesen Menschen gefunden und auch ein bisschen nachgefragt. Da ist der Japaner, dessen Mutter mit ihm schwanger war, als die Atombombe von Hiroshima abgeworfen wurde und ihre Verheerung anrichtete. Er spricht sehr langsam und sieht das Thema als seine Mission. Erst nachdem er in diese Gegend gezogen ist, erfährt er, welche Bewandtnis es mit dem Dugway Proving Ground hat.

Ein Irakkriegsveteran ist nach 25 Jahren Dienst in Rente, leidet unter posttraumatischen Störungen, baut mit seiner Frau ein Haus und ist dabei, einen Therapiehund zu trainieren. Er muss scheußliche Dinge erlebt haben.

Ein Vater sucht seinen Sohn. Der hat auf dem Militärgelände gearbeitet, sei eines Tages durch das Tor marschiert und ward nimmer wieder gesehen. Niemand weiß seither etwas, die Behörden zeigen sich nicht kooperativ und der Vater leidet darunter, dass er den letzten Anrufversuch seines Sohnes verpasst hat.

Ein Militär arbeitet dort seit 30 Jahren und scheint in Frieden mit sich und der Welt zu leben. Es ist halt so gekommen. Schade, dass den Filmemachern keine Klapperschlange vors Objektiv gekrochen ist; die sind in Filmen aus der Gegend immer besonders attraktiv fürs Kino.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert