Oh la la! Diese Woche trumpft das Kino aber mächtig auf. In Amerika traut es sich industriell mitten ins Auge des Sturms und independant zeigt es sich von seiner besten Seite, was Liebe im Verhältnis zu Crime zu bieten hat. In Frankreich sucht es Entspannung in der Provinz, wo Katzen vom Dach fallen. Zurück in den USA, hebt es gleich ab zu einem riskanten Raumflug, der von den Beben der Weltpolitik erschüttert wird. In Berlin wühlt es im Untergrund an der Substanz des Kinos. Zwischen Georgien und der Türkei befasst es sich mit Zwischenwelten. In Skandinavien nimmt es sich mit Elan und Trotz eines pubertierenden Pummelchens an. In Österreich konfrontiert es uns mit den horriblen Abgründen der Politik. Üben, üben heißt es wiederum in Deutschland, bis Genre im Subventionsbetrieb endlich ansehnlich wird. Und niemand kann dem Kinonachwuchs in Berlin eine Nicht-Underground-Tändelei über das Theater, das Filmemachen und das Bedürfnis nach psychologischer Betreuung verbieten. Ein Nachtrag zum Filmfest München macht auf einen bemerkenswerten deutsch-subventionierten Film zum Thema Immigration aufmerksam. Und das öffentlich-rechtliche Fernsehen ist bei einer Queer-Reihe auf ein Coming-of-Age-Schmuckstück aus Australien gestoßen.
Kino
TWISTERS
Sind sind verrückt, die Amis.
LOVE LIES BLEEDING
American Independent at its best
JULIETTE IM FRÜHLING
In der provinziellen Heimat Erleichterung von der Großstadt-Depression suchen
I.S.S
Tanz der Blutstropfen in der Schwerelosigkeit
PINK SWEAR
Der Fluch über der Filmemacherei
CROSSING – AUF DER SUCHE NACH THEKLA
Geographische wie auch Gendergrenzen überschreiten
DANCING QUEEN
Präpubertäres hässliches Entlein drängt ins Rampenlicht.
PROJEKT BALLHAUSPLATZ
Realer Politkrimi
VERBRANNTE ERDE
Gelungene deutsche Thrillerübung
IMMERHIN, DIE KUNST, DIE KUNST
Und keiner weiß, was sie woll, die Kunst.
Filmfest München
IM ROSENGARTEN
Der Immigrationsthematik ein Schnippchen geschlagen
TV
MEIN ERSTER SOMMER
Rein, so rein, wenn die Mutter die Monster fernhält.