Im Rosengarten ( Nachtrag zum Filmfest München 2024)

Winter auf dem Lande
oder: Deutschland im Winter

Die Eifel. Der Schwarzwald. Weihnachtszeit.

Kostja Ullmann spielt Yak, einen erfolgreichen Rock-Pop-Sänger. Seine Mutter ist Deutsche aus dem Schwarzwald. Die hat sich vor 20 Jahren das Leben genommen. Sein Vater (Husam Chadat) ist Syrer. Zu dem hat er seit Jahren keinen Kontakt. Jetzt ist Yak in die Krise als Sänger, bricht einen Auftritt ab. Er erfährt, dass es seinem Vater nicht gut geht. Der liegt in einer Klinik in Berlin.

Dort findet Yak sich plötzlich in Gesellschaft von Latifa (Safinaz Sattar), einer 16-jährigen Tochter seines Vaters, also einer Schwester, von der Yak nichts wusste. Sie spricht kein Wort Deutsch, scheint kriegstraumatisiert. Ganz genau wird ihr Weg nicht klar, nur dass sie eine andere Mutter hat.

Yak und Latifa bilden nun das Tramp-Paar, das entwurzelt durch den deutschen Winter sich durchschlägt – Yaks Kreditkarte ist gesperrt von seinem Manager.

Erst besuchen sie in der Eifel einen früheren Kumpel von Yak, der einst Schriftsteller werden wollte. Jetzt lebt er eremitsch in einem Häuschen im Wald, zieht Gemüse heran und hat eine Ziege, die er nicht schert und nicht melkt. Das ist so ein Symbol, das zeigt, dass der Autor und Regisseur dieses Filmes, Leis Bagdach (Drehbuchmitarbeit bei Die Besucher), nicht ohne Humor arbeitet.

Dann landen die beiden Existenzreisenden im Schwarzwald bei Yaks deutschen Großeltern. Hier kommt es zu einer fremdenfeindlichen Auseinandersetzung in der Dorfkneipe, die das Klischee des üblichen deutschen Subventionsfilm bravourös unterläuft.

Die große Liebe von Yak war Fee (Verena Altenberger). Auch hier findet eine konfliktgeladene Wiederbegegnung statt in einem Luxushotel im Schwarzwald bei Fees Hochzeit mit einem anderen.

Die Geschichte im Film von Leis Bagdach ist ein recht geschicktes Konstrukt zum Thema von Migration, Heimat, Identität, Deutschsein, Menschsein, Familie, Beziehung, Verwurzelung, Treue und sie wird so richtig deutsch vorgetragen im Sinne der vielfältigen Filmförderer und Fernsehredakteure, die in Deutschland weitgehend bestimmen, welche Filme gemacht werden und welche nicht. Aber sie wirkt emotionaler und wärmer. Man hat den Eindruck, der Filmemacher wollte seinen Finanziers keinen Grund zu Einwänden liefern.

Allerdings ist die Exposition der Geschichte zu kompliziert, es bleibt von Anfang zu vieles unklar (stefe behauptet gerne, der Zuschauer müsse vom ersten Moment an wissen, worum es geht, wenn er denn dabei bleiben soll. Hier geht es weder darum, dass Yak ein Rockstar sei noch darum, dass ihm übel wird; just das aber sind in etwa die ersten Infos, mit denen der Film den Zuschauer versorgt). Mehr Klarheit und Einfachheit täte der Schönheit, Anmut und dem Sog der Geschichte keinen Abbruch und dürfte einem Erfolg im regulären Kinobetrieb nicht im Wege stehen; förderlich für einen solchen wäre auch mehr Kühnheit im Einfangen und Montieren der an sich schönen Bilder.

Detail: üblicherweise beten in deutschen Themen-Filmen zur Migration immer nur die Muslime, hier beten auch Christen. Und poetische Einsprengsel in den Dialogen haben eh ihren unbestreitbaren Reiz.

2 Gedanken zu „Im Rosengarten ( Nachtrag zum Filmfest München 2024)“

  1. Wurde dieser Text von einer KI verfasst bzw. übersetzt ? Klingt zumindest so und es steht auch leider kein Name darunter …

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