Maxxxine

Ein Leckerbissen für Kinoliebhaber

Ein Film von verblichener Kinoschönheit, wie das Münchner Werkstattkino sie mit Passion sammelt und zeigt.

Ein Film, der das Startum gleichzeitig lobt und faszinierend findet und es andererseits ausbeutet und zerfleischt, wie es trashiger nicht geht.

Dem voran setzt der Film von Til West ein Zitat von Bette Davis, nur wenn der Star das Monster in sich entdecke, das ist nicht wörtlich, so könne er wirklich ein Star werden, ein Hollywoodstar, versteht sich.

Die das will ist Maxine (Mia Goth), die all die Monstrositäten auf dem Weg nach Hollywood kennenlernt und übersteht. Es fängt bei ihr 1959 an mit einem kleinen Schwarz-Weiß-Super-8-Film in dem sie für die Kirche posiert (oh, in der Kirche hatte so viel Kunst und hatten so viele Künstler ihren Anfang!).

Der Film macht dann einen Sprung nach 1985, da ist Maxine 33 Jahre alt. Sie hat bereits beachtlichen Erfolg in Sexfilmen, sie macht sich da nichts draus, fährt einen großartigen, amerikanisch wirkenden Mercedes und will mehr. Sie will eine ernsthafte Schauspielerin werden.

So etwas ist ja auch in Deutschland nicht unbekannt. Wie viele heute namhafte Schauspieler haben in den „Unterm Dirndl wird gejodelt“-Filmen angefangen, bevor sie ins öffentlich-rechtliche Fernsehgeschäft einstiegen.

Der Film macht Halt bei einem Casting für eine ernsthafte Rolle in „The Puritan 2“. Regisseurin (Elzabeth Bender, so richtig taff) und Caster haben ihre Vorbehalte wegen ihrer anrüchigen Bekanntheit.

Parallel dazu wird die Geschichte von einem Serienkiller (auch die Verbrecherfressen sind hier ein Fressen für die Maske wie fürs Publikum) erzählt, der seine Opfer furchtbar zurichtet und sie mit einem Brandmal als seine Opfer abstempelt. Auch aus dem engsten Bekannten- und Kolleginnenkreis von Maxine im Rotlichtmilieu sind Frauen darunter.

Maxine selbst erhält plötzlich Einladungen von unbekannter Seite. Für die Polizei von L. A. zeigt sie sich nicht speziell kooperativ. Dass sie mit dem Mörder in Kontakt treten wird, oder er mit ihr, ist absehbar. Mehr soll nicht verraten werden aus diesem schummrig-stimmungsvollen Kinoliebehaberstück mit einer wunderbar sinnlich-verschlossenen Protagonistin. Was Monstrosität bedeuten kann, wird anschaulich bei einer Szene auf dem Autoschrottplatz.

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