Das Münchner Filmfest ist am Outfaden. Über dessen Nachhall kann jetzt noch nicht allzu Bestimmtes gesagt werden. Indessen rüstet sich das Repertoire-Kino, wenn wir denn die harte Kinofront, an der Zahlen und Publikum über die Wertigkeit von Filmen entscheiden, so nennen dürfen, ganz unzimperlich, konfrontativ, aber auch anschmiegsam romantisch zurück. Der Kinohunger kann gestillt und gesättigt werden mit einer breiten Palette an nahrhaften bis dekorativen Angeboten. Aus Amerika lockt eine perfekte Kinoträumerei um die schauderhaften Abgründe des Startums. Aus Starnberg gibt es einen unerwarteten Beitrag zu einer heftig politisch-aktuellen Diskussion. Im internationalen Arthouse-Kino verselbständigt sich das Dogma vom Schlechten im Menschen. Frankreich setzt dagegen Menschen gibt, die noch an das Gute glauben. Deutschland nimmt sich kopfig aber genau einen unguten Muttermechanismus vor. Amerika ist nicht so recht überzeugt von der Biederkeit eines Schullehrers. Und selbst wenn sich das Kino in Deutschland vor lauter Materialwust verheddert, so muss es lange noch nicht uninteressant sein. Das Öffentlich-Rechtliche hat einen cineastischen Glücksgriff getan, geniert sich aber dessen und versteckt ihn tief in einer kurzen Sommernacht, während es einen ihrer üblichen Dokusalate zur Prime Time verschleudert.
Kino
MAXXXINE
Verblichener Charme ewig schönen Trashkinos mit brutaler Kinowahrheit
EVILE NEVER ENDS
Überraschende Schnittmengen zwischen Starnberg und der Türkei
KINDS OF KINDNESS
Die Humanismusfrage qua Negationis in den Exzess getrieben
EIN LEBEN FÜR DIE MENSCHLICHKEIT – ABBÉ PIERRE
Selbstbeschäftigung oder Beschäftigung mit anderen?
KEIN WORT
Muttermacht
A KILLER ROMANCE
Ein Lehrer mit Abgründen
BORN TO BE WILD – EINE BAND NAMENS STEPPENWOLF
In dem Wust an Material, was es heutzutage über solche Bands gibt, kann ein Dokumentarist sich leicht verheddern.
TV
EINE FANTASTISCHE FRAU
aber es gibt Leute, die nennen sie Schwuchtel.
HEIMSPIEL 74 – DIE ERSTE FUSSBALL WM IN DEUTSCHLAND
Dokusalat