Kinderfröhlicher Spuk
vor dem Hintergrund einer Idee von Familie in Zeiten eines disruptiven Familienbildes.
Familie ist hier ein Team von Figuren, die es alle nicht mit der Norm haben. Elli selber hat ein Problem mit der Norm, indem sie sich nicht zum Gruseln berufen fühlt. In einem malerischen alten Spukschloss lebt sie mit ihrem Onkel, bis dieser entführt wird und sie herausfindet, dass er gar nicht ihr biologischer Onkel ist.
Elli landet in der Geisterbahn auf dem Rummelplatz. Und da denkt man an Spuk unterm Riesenrad. Auch hier im Animationsfilm von Piet De Rycker und Jesper Moller führen Gespenster ein Eigenleben: Martha, ein Bär im Tütü, Vangrufti ein Mischung aus Vampir, Tänzer und Zirkusdirektor mit aufgeklebten Fingernägeln und Zylinder und Knarf, der aus Schrotteilen zusammengesetzt ist; eine Truppe, die so alle Maßstäbe der Norm sprengt.
Als Team werden sie gegen das sie verfolgende Drohnentrio antreten und die vielen im hohen Turm wie in Glas eingeschweißt gefangen gehaltenen übrigen Geister befreien, darunter auch den Onkel von Elli.
Es ist ein beschwingter, fröhicher Kinderspuk in einer expressionistisch-malerischen Kulisse, keine Hauswand im Senkel, kein Boden waagrecht, keine rechten Winkel, die Proportionen wild und verwegen, ebenso die Farbgebung – bis auf die futuristische Stadt mit dem Megastraßenverkehr und den Hochhäusern, die Normstadt. Darin tummelt sich unsere jahrmarktbunte Truppe zwischen Showeinlage und Verfolgungsjagd und mittemang das zart hingehauchte Wesen von Elli mit der Unlust zum Monstersein. Die zwei die Pressevorführung begleitenden Kinder von 6 und 9 Jahren waren hin und weg.