Lasst wohlbeleibte Männer
um uns sein, das hat schon Shakespeare positiv bewertet und so tun es die Fernsehredakteure Matthias Wolf, Ingmar Grundmann und Iris Messow-Ludwig und schicken Sebastian Bezzel und Simon Schwarz wieder mit einem Wohnmobil durch ein Stück Bayern.
Zwischen müde und Gemütlichkeit schaukeln sich die zwei von Füssen lechabwärts, nachdem sie dem Fluss endlich mit dem Feldstecher entdeckt haben. Unsichtbar dabei und dirigierend ist Ekki Wetzel, der für Buch und Regie zeichnet.
Nach einer kleinen Paddelbootsfahrt landen sie bei einem Pionier des Foilsurfens, der brav sein Werbesprüchlein runterspult. Nicht unbedingt ein Sport für nicht mehr ganz schlanke und agile Senioren, wie die Stürze ins Wasser zeigen, das mag Kinder erheitern und das Seniorenpublikum des BR ebenso.
Ein Zielpublikumsfilm, für die Leute, die dem Sender die Treue halten, ein Sandmännchen vor dem Schlafengehen. Bei solchen Sendungen, die immer die Gefahr des Korrumpiertwerdens laufen, wie schon Gernstl gezeigt hat, die aber für die Sender durch das Roadmovie-Element eine sichere Bank scheinen, dürfte der große Knackpunkt die Auswahl der Sujets sein; denn der Sender weiß sehr wohl Bescheid über die offenbar immer noch vorhandene Werbewirksamkeit des Fernsehens.
Also dürfen die aufgesuchten Firmen und Unternehmer nicht direkt kommerziell sein, wenn es um ein kulturelles Geschäft geht, dann scheint es in Ordnung, wie bei der Harfenistin und Musiktherapeutin aus Landsberg und wenn es sich um Gemeinnützigkeit handelt, wie bei den beiden Damen aus Prittriching mit dem Ponyhof für Klienten mit körperlichen und geistigen Behinderungem, dann gibt’s eh keine Bedenken von wegen Wettbewerbsvorteil.
Und dann ist eh die 3/4-Stunden Sendung voll, da reichts gerade noch für eine kurze Rekapitulation der beiden leicht irritiert wirkenden Protagonisten. Der Beifang an Lechbildern war ja wirklich schön.