Parallelwelten
Dieser dritte Teil der Be-My-Slave-Filme schließt direkt an den zweiten Teil an; er nimmt die Schlussszene am Bahnübergang wieder auf. Miguro ist mit seiner schwangerne Frau unterwegs. Auf der andere Seite der Schranke steht, neu eingeführt, die nicht besonders elegante Frau mit Brille, ein Hascherl mit wenig weiblichem Selbstbewusstsein, allenfalls mit Ahnungen. Ihr Blick bleibt an Miguro hängen. Und seiner vice versa.
Hier im dritten Film nehmen die bürgerlichen Welten wieder mehr Raum ein, die parallel zu Miguros Sado-Sex-Welt laufen: zuhause seine schwangere Frau; hier gibt’s keinen Kaffee, keine Zigaretten mehr.
Noch mehr Platz nimmt der Verlag und die Sache mit dem neuen Cover für die Modezeitschrift ein, die Gespräche mit den Kollegen, die Suche nach neuen Models, das Shooting, bei dem sich Miguro daneben benimmt. In seiner Freizeit teibt er sich in einer Sado-Maso-Bar mit Kellerraum rum.
Der Sex wird härter, ordinärer, perveser, routinierter und auch das Reden in der Bar darüber. Da passt die etwas scheue Frau mit Brille gut rein. Miguro wird ihr neuer Lehrmeister. Aber er hat, im Gegensatz zu den Lehrmeistern in den Vorgängerfilmen, wenig Geheimnis. Alles ist abgefuckt. Die Suche nach mehr, nach der Masochismus-Erfahrung beginnt; denn auch, dass er die Brillenfrau zu Sex mit ihrem Ex zwingt, befriedigt offenbar nicht. Dieser Ex, ebenfalls mit Brille, ist der Typ dumpfen Abspritzers: er muss zum Abspritzen kommen und dann kann er schlafen. Es fehlt ihm das Feeling für mehr, für anderes, dafür, über sich hinauszuwachsen.
Als köstliche Figur zwischen den verschiedenen Welten, zwischen denen sich Miguro ruchlos hin- und her bewegt, fungiert der immer gut aufgelegte Taxifahrer, der seinen Pappenheimer bestens kennt. Die Namen von Darstellern, Regie, Autor sind im Abspann nur auf japanisch aufgeführt.