IF: Imaginäre Freunde

Allein in New York III

Allein in New York war hier schon der Little Fugitive – Der kleine Ausreißer, Alleingelassen von Mutter und Bruder treibt er sich auf Coney Island herum und freundet sich dort an. Kürzlich allein in New York und dann prompt auch auf Coney Island war ein gezeichneter Hund mit seinem Roboterfreund (Robot Dreams), den er dort zurücklassen musste.

Jetzt im Spielfilm von John Krasinksi, zu dem er auch das Buch geschrieben hat, ist Bea zuerst allein in New York und dann auch auf Coney Island. Beas Rezept gegen das Alleinsein ist ein anderes, sie entwickelt imaginäre Freunde. Das erkärt der Film gut verständlich.

Bea kommt nach New York, weil ihr Vater im Knight Country Krankenhaus liegt. Bea, die sich nur B nennt, kommt im stolzen alten Bürgerhaus mit getäferten Wänden im Treppenhaus unter bei ihrer Oma. Diese hat Kinderzeichnungen von ihr aufgehoben. Die 12-jährige will sich erwachsen fühlen und davon nichts wissen. Aber sie kann der Kindheit nicht entkommen, die imaginären Freunde lassen sie nicht in Ruhe.

Blossom verfolgt B und führt sie ins Zimmer ihrer Kindheit in dem Haus. Dort findet sie weitere imaginäre Freunde, Blue taucht auf, ein überdimensionierte blauer oder violetter Plüschbär, es ist dabei ein erwachsener Mann, nicht unähnlich ihrem Vater, der sie quasi an der Hand nimmt.

Nicht alle können die imaginären Freunde sehen. Der Junge Ben, der mit gebrochenem Bein im Krankenhaus liegt, hat wohl nicht Fantasie genug.

Ein kleiner Erzählstrang ist die Suche nach solchen Freunden für den Katalog. Sie müssen sich wie bei einem Casting vorstellen.

B und einige ihrer Freund statten später Coney Island einen Besuch ab. Da wimmelt es von Fantasiefiguren. Viele davon sind ausgebaute Alltagsgegenstände, wie eine Banane oder ein Glas Milch.

Das Heilserlebnis im Film ist es, wenn B und ihre Mannschaft es schaffen, die imaginären Figuren bei Erwachsenen wieder sichtbar zu machen. Das gelingt bei der Oma, die plötzlich zu einer Grammophon-Musik wieder tanzt. So ein Erlebnis wird musikalisch bis ins Sakrale hinein erhöht. Es ist gekonntes, konventionelles amerikanischer Gefühls- und Erklärkinderkino.

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