Spiel mit Urängsten
Alles ist ein Game. Nur Kumite, das sind Kämpfe auf Leben und Tod und illegal und finden irgendwo in Russland oder wo auch immer statt. Sie werden organisiert von Ron Hall (Matthias Hues), einem kinomalerischen Abenteurer, einer Impresario-Figur, der vor nichts zurückschreckt, wenn es ums Geld geht. Und der Geld hat und damit seine kleine Welt regiert, zu regieren glaubt. Die wiederum macht anderen Angst, die plötzlich in seinem Spinnennetz landen. Und wenn sie es nicht freiwillig tun, dann wird eben Gewalt angewandt.
Nur die besten Kämpfer sind für Ron interessant. Den allerbesten glaubt er für sich gepachtet zu haben, das ist der furchteinflößende Dracko, der bei einem Gladiatorenkampf auch mal seinem Gegner den Kopf umdreht. Das sei Mord, findet seine Ex-Trainerin.
Der Protagonist Michael Rivers (Mathis Landwehr) ist Karate-Kämpfer in New York und hat seiner 14-jährigen Tochter Bree (Kira Kotenbach) geschworen, damit aufzuhören. Hier tritt Ron Hall auf den Plan und will ihn für einen extraordinären Kampf gewinnen, bei dem er eine Million Dollar erhält. Michael lehnt ab.
So entführt Ron Hall seine Tochter und da ist Michael aber flugs auf dem Weg. Hier findet er sich mit mehreren anderen Spitzenkämpfern wieder, zum Teil wurden ihnen auch Liebste entführt, unfreiwillig also und Gladiatorenkämpfe nach Halls Maßstäben sind kein Zuckerschlecken.
Es geht ums Überleben in einer korrupten Umgebung mit jeder Menge typischer Security-Typen. Trotz totaler Überwachung scheint es Spielräume zu geben, zumindest für Michael, um sich auf den Kampf vorzubereiten, da ist noch Loren (Billy Blanks), der Dracko auch gut kennt.
Es geht nicht primär um Logik in diesem Film von Ross W. Clarkson, der mit Sean David Lowe auch das Drehbuch geschrieben hat; es geht viel mehr um den Kitzel mit Ängsten, wenn ein Mensch plötzlich in unbekannter Umgebung ist, wenn er keine Kontrolle, keine vertrauten Gewohnheiten mehr hat, wenn er total überwacht scheint und wenn er noch mit dem Verlust von Frau oder Tochter zu kämpfen hat.
Es geht aber selbstverständlich auch um schöne Kampf-Showwerte in einem Movie, das sicher als unbeschwerte Kost ideal fürs Heimkino sein dürfte. Dabei kommt tieferer Sinn vor, es gehe bei Karate um Frieden und Balance, auch wenn ein Ron Hall das missbraucht und lieber den Kitzel auslotet, wie weit zu gehen Menschen bereit sind, wenn es um Geld, ums Überleben, um die Rettung von Angehörigen geht.