Dancing Heartbeats

Kampftanzsport Kampfsporttanz

Breaken ist das Wort, das Jilou, Fried und Viola elektrisiert. Damit ist Breakdance gemeint, Wettbewerbe, Duelle, Battles, Championships weltweite bis hinauf zur Olympiade, professionelles Tanzen als Herausforderung. Professionell im Sinne, dass die Akteurinnen, die Sportlerinnen, die Tänzerinnen davon leben können.

Details darüber sind in diesem sich von dieser spannenden Mischung aus Enthusiasmus, Sorglosigkeit bei gleichzeitger Wettbewerbsfixiertheit anstecken lassenden Film von Lisa Wagner nicht zu erfahren. Was will man auch über den schnöden Mammon sprechen.

Man kann auch so für länger in Marokko landen oder spontan alles in Berlin aufgeben und nach Marseille ziehen.

Die porträtierten Sportlerinnen haben ihre aktivste Zeit hinter sich, sie müssen feststellen, dass es plötzlich nicht mehr bis ins Finale reicht, dass sie als Mentoren und Veteranen der nachrückenden Generation kostbares Wissen vermitteln können, was sie selbst sich in Jahren erarbeitet haben und der Nachwuchs in einem Bruchteil der Zeit verinnerlicht und sich antrainiert.

Das ist prinzipiell in jeder Art Tanzsport der Fakt, dass er enorme Fitness verlangt, radikales Training und eine kurze Karriere nur machbar ist. Dass dann die Gründung von Studios folgen, das Erteilen von Kursen, das Beraten des Nachwuchses, das Entwicklen von Choreographien oder gar ein Job beim Goetheinstitut.

Wie im Film Becoming Giulia explizit behandelt wird auch hier das Thema der Mutterschaft gestreift; ein Problem bei so kurzen Karrieren, erst recht, wenn der Vater, der selber auch Breaker ist, gerne Kinder hätte. Und so ist es mit dem Problem der Verletzungen.

Andererseits entlohnt dieser Tanzsport die Teilnehmerinnen mit schönen Freizeitpleasures wie eingangs in Mexiko gezeigt. Es herrscht gute Stimmung unter den Konkurrentinnen.

Für diesen vom WDR produzierten Film gab es eine redaktionelle Betreuung durch Jutta Krug und für die Drehbuchaufstellung firmiert ein Dipl. Psychologe namens Klaus Schneider. Das Drehbuch selbst wiederum hat Regisseurin Lisa Wagner zusammen mit Elke Brugger geschrieben.

Es ist auch ein Rumreisefilm: Marokko kommt vor, Mexiko, Marseille, Berlin und Polen und, grande Finale, die große Oper von Paris als Austragunsgort des World Breaking Championships. Klassik meets Moderne.

Ganz Ähnliches vom Break-Dance erzählt der Film 2unbreakable.

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