Hannes fällt in ein tiefes Loch
… und achtet besser auf seine Gesundheit …
eine Frau, die muss man anders beeindrucken…
Die Frage ist, warum diese Lebenslinien von Suli Kurban unter redaktioneller Betreuung durch Sonja Hachenberg so fad rüberkommen, dass ich mich nur damit beschäftigte, die Veränderungen im Gesicht des Protagonisten Hannes Jaenicke zwischen heute und früher im Archivmaterial zu betrachten, zum Beispiel die Struktur um die Augen herum, warum die Augen dann plötzlich so groß wirken.
Allerdings können die banalen Kommentarsätze aus dem Off dazu auch nichts beitragen. Schön für ihn, dass er glaubt, angekommen zu sein, dass er einen feinen Lebensstandard am Ammersee erreicht hat, da sieht der Zwangsgebührenzahler, der sich die Zwangsgebühr vom kleinen Haushaltskeinkommen abknapsen muss, wohin das Geld fließt.
Schön für den Protagonisten, dass er nicht findet, er sei wichtig. Warum lässt er sich dann von Jane Goodall beglückwünschen, ok, dafür kann er nichts, sehr wohl aber dafür, dass der Clip hier in die Sendung aufgenommen wird, um zu beweisen, wie wichtig und angesehen er doch sei.
Warum müssen all die Auszeichnungen für seine Dokumentarfilme gezeigt werden? Bescheidenheit sieht anders aus. Und die Info, dass für ihn eine Frau offenbar wie ein Gegenstand ist, den man beeindrucken soll, ist so originell jetzt auch wieder nicht (eher erzreaktionär).
Und sicher schön für Hannes Jaenicke, dass er glaubt, eine Mission zu haben und diese mit seinen Dokumentarfilmen zu erfüllen denkt. Nur ergibt sich dadurch aus den Lebenslinien grad so gar keine Anregung zu gar nichts. Aus sich heraus können sie nicht plausibel machen, warum Hannes Jaenicke die Gunst der Lebenslinien-Redaktion eines Features in ihrem Format erlangt hat.
Nein, nicht klar, was sich Christiane von Hahn und Sonja Hachenberger dabei gedacht haben. Ist es einfach an der Zeit, mal wieder einen Namen aus der Promi-Wühlkiste zu ziehen? Oder: der muss jetzt auch mal dran kommen, mit dieser doch tollen Chance auf PR?
Vielleicht sind diese Lebenslinien einfach auch so fad, weil die Regisseurin die dreiviertel Stunde devot dem Protagonisten zur Selbstdarstellung überlässt? Das ist eine extrem vertane Chance. Vielleicht gäbe es ja was Spannedes zu finden beim Hannes Jaenicke.
Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!