Ein Glücksfall

Ein Jagdunfall

Spätestens wie das Jagdschlößchen vor den Toren von Paris von Koprotagonist Jean (Melvil Poupaud), er verdiene seine Geld damit, dass er Reiche noch reicher mache, er wird auch als ein Gatsby bezeichnet, erwähnt wird, darf sich zumindest der Curt-Götz-Aficionado auf den Jagdunfall freuen.

Die Sichtweise von Woody Allen auf Paarbeziehungen und Seitensprünge ist gar nicht so verschieden und ebenso menschenfreundlich und verschmitzt, wie sie in den Einaktern mit Jagdunfall von Curt Götz humorvoll ausgebreitet wird.

Die Frau, um die es geht, ist Fanny (Lou de Laâge). Sie ist mit Jean verheiratet und arbeitet in einem Auktionshaus vom Feinsten, wie überhaupt die liebenswerte Liebesgeschichte ihren vollen Reiz nur in dem feinsten und erlesensten Milieu entfalten kann.

Confiserie-Kino der Extraklasse. Es macht Woody Allen listigen Spaß, die Geschichte von der Verführung von Fanny durch Alain (Niels Schneider) zu erzählen, einem früheren Mitschüler von ihr, den sie aus New York kennt, und dem sie in Paris zufällig über den Weg läuft.

Ob sie Lust hätte, mal mit ihm mittagzuessen. Hier wird der Same für Fantasien gelegt, die bald nicht mehr zu bändigen sein werden. Es ist ja auch nicht die große Liebe, die Fanny mit Jean verbindet.

Schritt für Schritt entwickelt sich das Verhältnis, das die Seitensprunggeschichte verborgen halten muss. Denn klar wird auch, dass Jean Fanny für eine Trophae hält und kein Pardon kennt, wenn die Dinge nicht nach seinem Dirigat laufen. Es gibt Gerüchte über einen verschwundenen Geschäftspartner. Und wie Alain eines Tagges spurlos verschwindet, ist es die Mutter von Fanny, Camille (Valéry Lemercier), die zuviele Kriminalromane gelesen hat, um nicht ihrerseits bestimmte Theorien zu entwickeln.

Aus dem Liebesfall wird so ein amüsanter Kriminalfall; da juckt es auf der Tonspur zusehends die leichten Jazztasten. Und die menschenfreundliche Schnurre, die auch die menschlichen Abgründe nicht dramatisch wichtig nimmt, surrt zügig auf ihr Ende zu. Leichte Kost vor dem Hintergrund menschlicher Besitzansprüche und krankhafter Geltungssucht und Eifersucht.

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