Nonnenblut
wird fließen, literweise, über Nonnenbäuche, Nonnenextremitäten, Nonnengesichter, Nonnengewänder.
Dabei fängt der Film von Michael Mohan nach dem Drehbuch von Andrew Lobel (was die sich wohl dabei gedacht haben?) mit wunderschönen, reinen Bildern an.
Cecilia (Sydney Sweeney), eine Frau von außerordentlicher Reinheit und Schönheit, kommt in Rom bei den internationalen Ankünften an aus Amerika. Dort hatte sie ein Grenzerlebnis unter Eis, das sie zu Gott und zum Orden bekehrte. Sie möchte in ein Kloster in Rom eintreten.
Sie hat es sich wohl überlegt und lässt sich von kritischen Bemerkungen anderer Nonnen nicht irritieren. Auch nicht von einem besonders attraktiven Pfarrer (Álvaro Morte). Aber der hat seine Gründe, sich der Enthaltsamkeit zu verschreiben.
Die Bilderwelt ist schön und ergiebig. Altes Gemäuer, Lichtspiele, Schatten. Dazwischen flashhaft Bilder aus der Horrorabteilung, als Alptraum von Cecilia oder als Angstbilder.
Die Geistlichkeit möchte genau Bescheid wissen über ein allfälliges früheres Geschlechtsleben der Novizin. Es gibt in dem Kloster eine merkwürdige, hochtechnisierte Forschungsabteilung und der attraktive Pastor erzählt, er sei eigentlich Naturwissenschaftler.
Im Kloster passiert ein Wunder. Die Untersuchung der Nonne ergibt eine Schwangerschaft und das ganz ohne Geschlechtsverkehr. Für das Kloster vermutlich eine geldwerte Angelegenheit; aber das muss sich der Zuschauer selbser zusammenreimen.
Die Geschichte mit dem Labor wird erst mehr als Dekor behandelt, denn groß als eigenes Thema. Der Film bleibt bei der Nonne, der Schwangerschaft, die irdgendwann nicht mehr so glücklich verläuft und von der Requisitenabteilung die Beschaffung von genügend Bühnenblut verlangt.
Warum Lobel und Mohan diesen Film gemacht haben, erklärt sich aus dem Film heraus eher nicht. Eine gewisse Liebe sowohl zu den schönen als auch zu den Horrorbildern muss vorhanden sein. Aber vielleicht wäre auch ein Mangel an plausiblem Erzählhandwerk diagnostizierbar; vielleicht leiden die Macher an einer gewissen Interessenunentschiedenheit, was sie dem Zuschauer vermitteln wollen; denn so richtig zu faszinieren vermag der Streifen nicht.