Ich Capitano

Einmal Europa einfach bitte!

Im Gegensatz zu Agnieszka Holland, die den Europäern mit The Green Border deren verkorkste Grenzpolitik wutentbrannt vor den Latz knall, hat sich Matteo Garrone (Das Märchen der Märchen), der mit Massimo Ceccherini und Massimo Gaudioso auch das Drehbuch geschrieben hat, für das Mittel großen Erzählkinos verbunden mit einer Heldengeschichte entschieden.

Diese ist mehr als das, es ist eine Coming-of-Age-Geschichte, ein Road-Movie der ernsthafteren Art, eine Abenteuergeschichte ebenso, eine Buddy-Geschichte dazu mit zwei großartien Protagonisten Sedyou Sarr als Seydou und Moustapha Fall als Moussa.

Die beiden 16-jährigen leben in Dakar, Senegal. Sie träumen davon, nach Europa auszuwandern und dort als Sänger Erfolg zu haben. Ihr künstlerischer Ansatz ist schon mal nicht schlecht, aus Texten, die in ihrer Umgebung passieren, Songtexte zu machen, wie die Mutter ihre Sorgen um sie ausdrückt und sie mögen doch bittschön anrufen und ans Handy gehen.

Die beiden Freunde jobben wie verrückt, um das Geld für die illegale Reise auf die Seite zu schaffen. Sie ziehen Erkundigungen ein, lassen sich von Negativstories nicht abhalten, versuchen ihr Vorhaben vor den Müttern geheim zu halten. Sie lassen sich von einem Geisterbeschwörer segnen und bitten auf dem Friedhof um die Gunst ihrer Ahnen.

Jetzt sind sowohl die beiden Protagonisten als auch die Zuschauer genügend vorbereitet für die gefährliche Reise von Senegal über Niger, die Sahara in Richtung Libyen und von dort hoffentlich mit dem Schiff nach Italien.

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