One Life

Eine gute Tat

Das Leben eines Kindes vor der sicheren Deportation ins KZ zu retten, ist eine gute Tat und wenn es nur ein Kind ist, erst recht aber, wenn es sich um hunderte handelt.

Von so einer guten Tat berichtet gekonnt dieser Film von James Hawes nach dem Drehbuch von Lucinda Coxon und Nick Drake nach dem Buch von Babette Winton.

Der Philanthrop, der die gute Tat mit vielen Helfern zusammen begonnen hat, ist Nicholas Winton 1938 (Johny Flynn), ein Londoner Börsenmensch. Er hört von der drohenden Gefahr für jüdische Kinder in Prag, da ein Einmarsch Hitlers befürchtet wird.

Der Film schildert nun in der Art eines spannenden Informationsfilmes, wie Winton Kinderzüge von Prag nach England organisiert, einen nach dem anderen, jedes Mal Dutzende und mehr Kinder an Bord, die dadurch den Krieg sicher im britischen Exil überleben.

Die Hindernisse sind bürokratischer, finanzieller als auch humanistischer Natur. Für jedes Kind müssen nicht nur neue Papiere beschafft sondern auch Pflegeeltern in England organisiert werden.

Dieser reportagehaft sachliche Teil des Filmes hat die Form einer Rückblende. Die Rahmengeschichte ist für den fetten Rührteil zuständig. Sie spielt 1987, also etwa 50 Jahre nach der Rettungsaktion.

Nicholas Winton wird jetzt dargestellt von Anthony Hopkins. Er verbringt seinen Ruhestand in einem behaglichen Betonbungalow mit seiner Gattin Babette (Helena Bonham Carter). Sie drängt ihn, in seinem Aktenverhau auszuräumen und Ordnung zu machen. Dabei stößt er auf eine Aktentasche mit einem Album, das er damals zu dieser Rettungsaktion angelegt hat. Er findet, die Erinnerung müsse weitergegeben werden und löst damit eine gekonnt britische Rührgeschichte aus. Der Film fügt der Holocaust-Gedenkkultur einen weiteren Mosaikstein hinzu.

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