Zwei Männer, Matt und Craig,
baggern sich vor eine Disco in Blackpool an. Ohne großen Small-Talk gehen sie zu Craig. Der will dass Matt ihn fickt. Unterbricht aber sofort, es sei sein erstes Mal. Da rumpelts gleich und vorerst ist aus.
Und dann rumpelt es weiter in dieser heißblütigen Liebesgeschichte von zwei Ungleichen, zwischen Craig (Steve Bell), dem Landei aus Blackpool, der weiß, dass er schwul ist, aber unerfahren, wohnt in der Wohnung der Eltern, wird beaufsichtigt vom älteren Bruder Tony (Christopher Hargreaves) und zwischen Matt (Ian Rose) aus Lond, ebenfalls schwul, ebenfalls nicht tuntig, sondern knackig aussehend, aber versaut im Londoner Musikbusiness, hat sich in seine Position als DJ hinaufgeblasen, ganz selbstverständlich, ohne selbstmitleidiges Me-Too (so ist es halt).
Im Film von Paul Oremland nach dem Drehbuch von Robert Gray wird harter, zynischer Branchenalltag erzählt mit Koks und Alkohol und Sex und Geld und wilder Disco.
Matt lebt in WG mit dem Sängerstar Paula (Dani Behr); sie kuscheln zusammen, er tut ihr psychologisch gut, hat aber seine Typen und seinem Produzenten Kelvin (Robert Daltrey) zur Verfügung zu stehen.
Und dann rumpelt er bei einem Gastauftritt in Blackpool wie eingangs geschildert in den ungewöhnlichen Craig, der sein Leben mit illegalen Boxkämpfen bestreitet. Nach dieser ersten Begegnung geht keiner dem anderen aus dem Kopf. Matt hat Craig eine Visitenkarte mit seiner Londoner Adresse da gelassen.
Matt ist zurück in London. Craig bleibt in seinem Kopf. Er erzählt von ihm. Craig reist nach London. Die Liebe wird besser, wird mehr fou, wird aber auch argwöhnisch in der Branche beäugt, denn sie kann nicht verborgen bleiben. Sie setzt Intrigen, Gezicke, Missgunst in Gang.
Erst mal bekommt Craig einen Job als Fahrer, während Matt eine völlig unbegabte Boyband in die Charts platzieren soll; bestimmen tut Kelvin, Geld regiert die Welt.
Die Wunderwelt von Craig wird für Matt noch faszinierender, wie dieser einen Wagen klaut und sie zu eine Spritztour losfahren; hier lernt Matt eine ganz andere Weltz der Sorglosigkeit kennen, die sich nicht von Vergangenheit, Spekulationen oder Kalküls einschnüren lässt.
Je verrückter die Erlebnisse, desto tiefer frisst sich die möglicherweise „wahre“ Liebe in die beiden hinein; das ist der Moment, wo solche Romanzen gerne in die Tragödie umkippen; Auslöser ist hier der Seitensprung von Craig mit Jamie (PA Nicholas), der auch schon mit Matt Sex hatte.
Aber die Engländer meinen es gut mit dem Zuschauer und all ihren ausgezeichnet gecasteten Typen: sie finden einen Weg zu einem schönen Ende, britisch, pragmatisch, unvertüdelt.