Rückkehr nach Korsika

Sommer, Sonne und Familiengeheimnis

Vor Jahren ist Khédidja (Aissatou Diallo Sagna) mit ihren zwei kleinen Kindern von Korsika nach Marseille gezogen. Inzwischen sind Farah (Esther Gohourou) und Jessica (Suzy Bemba) 15 und 18. Die Mutter hat die Möglichkeit, für eine reiche Familie die Kinder in der Sommervilla auf Korsika zu hüten. So kehrt sie zurück mit den beiden herangewachsenen Töchtern, die sich nicht oder kaum mehr an Korsika erinnern können.

Der Grund für die damalige Abreise schwebt als Familiengeheimnis über dem wunderbaren Sommerfilm von Catherine Corsini, die mit Naila Guiguet auch das Drehbuch geschrieben hat.

In der Art improvisiert hingepinselter Szenen schildert sie diese Sommerzeit mit ansteckender Leichtigkeit und nur momentweise meldet sich die Vergangenheit, wird am Familiengeheimnis gekratzt.

Es tauchen Figuren aus der Vergangenheit auf, die wichtigste ist Marc-Andria (Cédric Appietto). Er soll der beste Freund des Vaters gewesen sein, um dessen Tod es Gerüchte gibt.

Aber die beiden Töchter interessiert vor allem die Gegenwart. Sie sind im Abenteueralter, im Liebesalter.

Die jüngere Farah ist die freche, die burschikose, die schnell mal dazwischengeht, wenn Rassismus im Raum steht. Sie hat kein Problem, einen vom Bademeister requirierten Fußball den Kids zurückzuholen oder Gras zu klauen und es zu verkaufen.

Jessica dagegen ist angetan von der Tochter der Pariser Familie, Gaia (Lomane de Deitrich) und kann der lesbischen Liebe nicht wiederstehen.

Es ist ein Sommerfilm mit Meer, Sonne, Party, Musik, Alkohol, Drogen. Teils wirkt er wie ein Sittengemälde der Jugendkultur des sommerlichen Korsikas. Die Jugend liebt den Exzess, tummelt sich im Meer, in den Küstenfelsen, in der Disco. Und der dunkle Akkord von Geheimnis schwingt mit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert