„Obwohl die Sklaverei weltweit abgeschafft ist, werden jedes Jahr schätzungsweise 40 Millionen Menschen Opfer des modernen Menschenhandels.
Von diesen 40 Millionen Fällen wird nur ein Bruchteil bemerkt. 2020 wurden weltweit nur 48.000 Opfer entdeckt. 70 % davon weiblich. Über 50 % waren in sexuelle Ausbeutung gefangen. Über 30 % der Opfer waren Kinder.
Der Rest der 40 Millionen Opfer blieb ohne Gesicht und Stimme. Ihre Geschichten sind unbekannt.“
Die Welt der Frauen retten,
das wollen wohl BR-Redakteurin Clauia Gladziejewski und Dokumentaristin Helen Simon mit diesem Film. Sie wollen den 40 Millionen Opfern ohne Gesicht und Stimme zur Vernehmlichkeit verhelfen. Sie wollen auffordern zum Handeln. „Hütet das Feuer. Treibt die Flammen an. Es ist höchste Zeit, all dies Leid zu beenden und die Dunkelheit in Licht zu verwandeln.“ – so heißt es im Film.
Was also macht dieser Film, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen?
Er bedient sich bei der beim TV präferierten Verzopfmanier verschiedener Erzählstränge. Einer davon besteht aus zwei Aktivistinnen und Medienprofis, die auf dem internationalen Aktivismus-Parkett – luxuriöse Hotels, feine Tagungsräume – gekonnt von ihren Erlebnissen als Ex-Prostitutierte erzählen. Schauderliche Dinge sind es, die sie erlebt haben und die in dieser Umgebung noch gruseliger wirken.
Ein weiterer Zopf treibt sich privat-tv-haft im Prostituiertenmilieu in Prag herum. Die Ausbeute ist im Rahmen des Erwartbaren üblicher Schaudergeschichten.
Der dritte Zopf springt auf den Zug des internationalen Doku-Jetsets auf mit Titeln wie: Provinz Gauten, Südafrika, Provinz Chaing Mai, Thailand oder Provinz Manitoba, Kanada. Hier wirkt die Doku am Diffusesten mit einem Chor von nicht grad super „nachgestellten“ Frauenstimmen nicht identifizierbarer Herkunft und mit weiteren Scheusslichkeiten aus anonymen Leben.
Zweifel bleiben, ob mit so einem Film auch nur ein Frauenleben gerettet, auch nur eine Frau zur Emanzipation animiert werden kann und insofern stellt sich die Frage nach der Sinnigkeit der Finanzierung so einer Produktion durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dessen Finanzierung wiederum an mir als Zwangsgebührenzahler hängen bleibt.
Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!