Trump fires FBI-Director (news)
25 Tage später, 3 Juni 2017, Augusta Georgia
The FBI documented the following events with an audio recorder.
The dialog in this movie is taken entirely from the transcript of that recording.Special Agent Justin C. Garrick, Josh Hamilton
Special Agent R. Wallace Taylor, Marachánt Davis
Reality Lee Winner, Sydney Sweeney
UM Unknown Male, Benny ElledgeReality Winner left her home in FBI custody on June 3, 2017.
By June 5, members of Congress and election officials were sharing the information
reality leaked to ensure the integrity of the nation’s voting systems.
Reality was repeatedley denied bail and ultimately charged under the Espionage Act.
She served four years in federal prison and will remain on supervised release until November 2024.
„I knew it was secret. Bu I also knew I had pledged service to the American people.“ RLW.
Das Sicherheitsbedürfnis des Staates.
Verwunderlich ist zum einen: wozu braucht ein demokratischer Staat Geheimnisse? Hat er vor seinen Bürgern etwas zu verbergen? Noch verwunderlicher allerdings ist die Reaktion des Staates auf das Durchstechen von Geheimnissen an die Öffentlichkeit, wenn es sich um Informationen handelt, deren Veröffentlichung im ureigensten Interesse des Staates steht und dieser dann die verantwortliche Person statt zu loben für Jahre ins Gefängnis steckt.
Whistleblower sind die wahren Helden, denen der Staat – auch der deutsche! – miesepetrig begegnet. Als ärgere er sich über sich selbst, dass er seiner Pflicht nicht nachgekommen ist. Denn auf Gefahren und Missstände in einem Staat aufmerksam zu machen, ist doch des Bürgers und des Staatsangestellten erste Pflicht.
Da sollte mal gründlicher drüber nachgedacht werden – auch in Deutschland und erst recht, wenn man diesen Film von Tina Sattler gesehen hat, die mit James Paul Dallas auch das Drehbuch nach ihrem eigenen Theaterstück geschrieben hat. Die Grundlage dafür bietet ein der Öffentlichkeit zugängliches Protokoll der Vernehmung von Reality Winner (Sydne Sweeney) durch die beiden FBI-Agenten Justin C. Garrick (Josh Hamilton) und R. Wallace Taylor (Marachánt Davis), zu denen nebst dem unbekannten Mann (Benny Elledge) noch eine ganze Kohorte von Agenten stieß.
Siehe auch Filme wie The Report (hier geht es um die ungeschwärzte Übergabe von Akten an die New York Times), die Deep-Throat-Geschichte The Secret Man, Free Speech Fear Free (hier kommt Whistleblower Ramsay zu Wort) oder National Bird (Drohnenferntöter berichten) oder der Film über Snowdon Citizen Four oder Inside Wikileaks – Die fünfte Gewalt.
Einen ähnlich gelagerten Fall gab es in England, der in dem hervorragenden Film Official Secrets behandelt wurde. Auch hier hat eine an sich politisch nicht besonders interessierte Übersetzerin ein Geheimnis durchgestochen.
Im Gegensatz zu den genannten Filmen handelt es sich bei Reality Winner, die tatsächlich in Übersetzung „Realität“ zum Vornamen heißt, um eine Sprachforscherin, die beim Geheimdienst arbeitet und wie ihr ein Dokument unter die Augen kommt, das deutlich macht, wie Russland versucht, den amerikanischen Präsidentschaftskampf zu beeinflussen, findet sie, das müsse an die Öffentlichkeit.
Wie genau sie das macht, werden die hier im Film nachgestellten Befragungen ergeben. Man würde Reality das anfangs gar nicht zutrauen, wie sie von der Arbeit nach Hause fährt und gerade aussteigen will aus ihrem Auto und in dem Moment von den beiden FBI-Agenten Garrick und Tylor aufgehalten wird. Sie ist sozusagen die Unschuld vom Lande, man kann sich gar nicht vorstellen, dass sie ein so staatsgefährdendes Verbrechen begangen haben soll, das den massiven Einsatz von Geheimdienstlern rechtfertigen würde, die nicht nur peinlichst das Haus durchsuchen, sondern auch noch Absperrbänder darum herum spannen.
Sydney Sweeney spielt das grandios, selbst wenn man weiß, wie der Fall ausgeht, bleibt sie faszinierend; es ist auch diese physische Männerüberlegenheit der Agenten gegenüber dieser naiv wirkenden, zierlichen Frau, die den Vorgang so unerhört macht, die allein in einem Häuschen mit Hund und Katze lebt und nebenher Yoga praktiziert. Und wie die Agenten aus ihr dieses Geheimnis, das für sie selbst wohl gar nicht so belastend ist, herauspressen.
Einmal mehr steht der geheimnisversessene Staat als neurotische Institution da, die – aus welchen Gründen auch immer – einer Sicherheitshysterie verfallen ist. Dabei sind unsere demokratischen Staaten, ob sie Bundesrepublik Deutschland oder USA heißen, doch recht robuste Gebilde, die zwar keine reine weiße Weste habe (allein Afghanistan!), die aber schon diverse Stürme überlebt haben, Trump und die Bundesrepublik wird auch die AfD überleben.