Lebenslinien: Ich habe Auschwitz überlebt (BR, Montag, 29. Januar 2024, 22.00 Uh)

Sinnstiftung im Alter

Dr. Eva Umlauf, die Protagonistin dieser Lebenslinien von Christian Streckfuß unter redaktioneller Betreuung von Christiane von Hahn, hat sich erst nach mehrmaligem Überlegen entschieden, das Bundesverdienstkreuz anzunehmen als Anerkennung für ihren Einsatz als Zeitzeugin; Beate Uhse habe es ja auch gekriegt, so eine der Begründungen der so Geehrten für die Annahme. Gefeiert wird anschließend mit Freundinnen in einer klar identifizierbaren Münchner Promibar.

Vom Schumanns aus in München wendet sich das Movie Auschwitz zu, wo Ewa am 3. November 1944 kurz nach ihrem 2. Geburtstag mit ihren Eltern mit einem Transport im Viehwaggon angekommen ist und laut Erzählung der Mutter sofort die Nummer eintätowiert bekommen hat.

Überlebt habe sie, weil die Gaskammern bereits gesprengt waren; sie sei auf die Station des Arztes Josef Mengele gekommen; wird aber nicht sein Opfer; auf die Todesmärsche im Januar 45 konnten sie und ihre Mutter nicht geschickt werden, weil sie zu krank gewesen seien; Befreiung am 27. Januar 1945.

Zu Auschwitz wird es ziemlich genau einen Monat nach der Ausstrahlung dieser Lebenslinien im Kino einen gänzlich anderen Film geben: The Zone of Interest.

Wobei Auschwitz für diese Lebenslinbien eher ein Aufhänger ist; ganz andere Schicksalsschläge werden die Frau noch treffen in der an sich sicheren BRD, die sie im erwachsenen Alter dann ganz bewusst verdauen muss.

Stichworte: Kinderärztin, Psychotherapeutin, ein Leben mit Traumata, Kinder, zweite Ehe kaputt, Herzinfarkt mit 71, Buchautorin, Zeitzeugin. Verzeihen gehe nicht, meint sie, aber man müsse miteinander leben.

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