Bienchendoku
Wie eine Biene fliegt die Dokumentaristin, mit bestimmt beachtlichem ökologischen Fußabdruck, über das unendliche Meer der Blüten zum Thema Menschheit und Plastik zwischen Hawaii, Washington, verschiedenen US-Staaten, Afrika, Hamburg, Frankfurt hin und her und verzopft ihre Bilder- und Talking-Heads-Ausbeute zu einem Plädoyer weder für noch gegen Plastik.
Sie versucht, gegensätzliche Standpunkte zu collagieren, von der Produzentenseite, die die Vorteile des Plastiks rühmt und auch die Bemühungen zu Kompostier- und Recyclebarkeit bis zur Mahnerseite, die Plastikabfälle in der Natur sammelt und katalogisiert (was selbst zu wunderbaren Kunstwerken führt).
Ein Allgemeinthema, an dem kein Mensch einer modernen Gesellschaft vorbeikommt. Impressionen von Großindustrien werden zwischen die Talking Heads geschnitten. Die Filmemacherin selbst wird ertappt, wie sie allein durch den Gebrauch des Mobilphons selber auf Plastik angewiesen ist.
Die Filmemacherin, das ist Isa Willinger unter redaktionelle Betreuung von Varinka Link und Claudia Tronnier.
Einer, der sich von der Breitgestreutheit des Themas nicht hat irritieren lassen, war Steffen Krones mit seiner Doku The North Drift – Plastik in Strömen, in der er den Weg einer Plastikfalsche von Dresden bis weit in den Norden verfolgte.
Hier im Film bleibt vieles allgemein und Stückwerk; während die raunende Musik zu verstehen geben will, dass es sich um ein bedrohliches Thema handelt. Es ist so eine RundumdieWelt-Allerweltsdoku, von allem etwas und auf nichts einen genauen Blick; Häppchen-Doku. Es ist eine Doku, die unterm Strich nichts ändert am Verhalten des Konsumenten, denn allüberall wird ja sich beschäftigt mit dem Thema gerade der Entsorgung. Da können wir beruhigt weiter im Supermarkt all die tollen Artikel in ihren glänzenen und praktischen Plastikverpackungen einkaufen.