Kommentar zu den Reviews vo 14. Dezember 2023

Heute wühlt das Kino tief in den Eingeweiden, den moralischen, den künstlerischen der Menschen, Abgründe über Abgründe. In den USA ergötzt es sich gekonnt am Selbjustizthema. In Skandinavien schlingert es in die bodenlosen Seelentiefen eines Künstlers. In den USA rührt es den Strafvollzug mit greller Blondine auf und ebendort rächt es sich grausamst an menschlichem Vergehen an der Natur. In Frankreich versucht es die wahnwitzige Versöhnung von Opfern und Tätern. In Deutschland eruiert es, wo denn noch der geschlechtliche Unterschied im Spitzensport sei und versucht sich eher schütter an einem Road-Movie als Gesellschaftskomödie. Auf DVD unterhält es bestens mit einem Ex-Knasti, der sich vergeblich nach dem Familienglück sehnt.

Kino

SILENT NIGHT
So genüsslich kann ein Selbstjustizfilm sein, wenn ihn ein Altmeister mit aller Raffinesse anrührt.

MUNCH
Nicht die Abfrage der Biographie-Stationen interessiert, die Ergründung der Depression hinter der Kunst.

EILEEN
Aufruhr im amerikanischen Strafvollzug der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts in der amerikanischen Provinz.

KINDER DES ZORNS
Dagegen sind Fridays for Future Waisenkinder.

ALL EURE GESICHTER
Ein schweres Thema, schwer gebracht: die Versöhnung von Opfern und Tätern in der französischen Justiz.

LIFE IS NOT A COMPETITION
Wieviel von einem Mann muss/darf eine Sportlerin haben?

791 KM
Notbehelf gegen die marode Bahn – auf festgefahrenem Schotter.

DVD
LUCKY DAY
Jetzt hat er sich 15 Jahre nach diesem Tag gesehnt.

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