Coming-of-Age in den Männerdynamiken des Korbballs
Ryota ist ein Junge in der japanischen Provinz und orientiert sich an seinem einige Jahre älteren Bruder. Der spielt Basketball und animiert auch den jüngeren Bruder dazu. Eines Tages verschwindet der ältere Bruder, die Schwester meint, er sei auf einer Insel. Ryoto fehlt die Orientierung. Diese sucht er nun im Basketball. Ryoto gilt einerseits als begabt, ist aber noch klein. Er träumt davon, ein Profi in der amerikanischen Liga zu werden. Er übt viel.
Das Zentrum in diesem Film von Takehiko Inoue ist ein Basketballspiel im Inter-High-Turnier. Hier ist Ryota bereits 17. Hier wird seine Bewährung stattfinden. Hier muss er alle Vorurteile gegen ihn von sich selbst und von anderen überwinden. Er spielt für die Shohoku-Mannschaft, die erst mal eher wie eine Looser-Mannschaft aus lauter Egoisten daherkommt, die sich nicht leiden können.
Die Darstellung dieses Spiels ist geschickt auf Suspense aufgebaut. Die Zeichner achten und beobachten ganz genau die Differenzierung der verschiedenen Spieler beider Mannschaften, die Emotionen der Sportler, den inneren Monolog.
Es gibt immer wieder eine Verlangsamung, ja ein Stehenbleiben bei einzelnen Momenten, um diese Männerdynamiken, die nicht alle sehr gepflegt und kultiviert sind, herauszuarbeiten, die Machtkämpfe, die inneren Kämpfe.
Auch der Teamgedanke muss sich bei der Mannschaft von Ryota erst entwickeln. Das spiegelt sich auch bei den Fans. Diejenigen der Gegenmannschaft sind uniformiert, fast wie ein Heer mit ihren Tröten, während die Shohoku-Fans ein bunter Alltagshaufen sind und also nicht allzu effektiv im Anspornen.
Auch für einen Nicht-Sport-Aficionado kann das als Hochgenuss menschlicher Beobachtung betrachtet werden. Der Film eröffnet faszinierende Einblicke in das Innenleben nicht nur von Ryota, er knöpft sich auch andere Figuren mit ihren Zielen, ihrem Selbstbewusstsein, ihren Zweifeln, ihren Ängsten vor.
Der Coach der Shohoku-Mannschaft wird liebenswürdig „Opa“ genannt und man würde ihm kaum zutrauen, selber ein Spieler gewesen zu sein. Er aber kennt die Psyche und die Männerdynamiken des Sportes und gibt seine Ratschläge darauf basierend. Durch diese Sichtweise ist es ein sehr leiser Sportfilm geworden, der auch immer wieder mitten im Match den Ton ausblenden kann, um dem inneren Monolog dieser oder jener Figur zu lauschen.