Coming-of-Age in Kriegswirtschaft
oder die Geschichte einer wunderbaren Rettung
Omid ist zwar schon groß, aber noch nicht im Kriegsdienstalter. Seine Heimatstadt Abadan, der größte Ölhafen im Südiran, wird, es ist 1980, vom Irak angegriffen. Hier sind die Iraner mal die Guten.
Omids älterer Bruder wird eingezogen. Die Mutter mit den kleinen Geschwistern verlässt die Stadt. Zuhause ist noch der Opa, der verschwindet bald aus dem unaufgeregt und eindrücklich animierten Film von Spideh Farsi nach dem Drehbuch von Djavad Djavahery.
Omid ist der Sohn eines bekannten Schiffskapitäns. Er hat ihn in Erinnung, wie der die Trommel schlug, wenn er von der See zurückkehrte. Das Schiff des Vaters hieß „Die Sirene von Abadan“. Es liegt im Hafen, unbenutzt.
Da Omid zwar kurz in der Armee eingesetzt wird, aber diese wieder verlassen muss, will er sich in Abadan nützlich machen. Er fährt Essen aus; nebenher kümmert er sich um seinen Kampfhahn Shir Kahn. Omid bekommt vom Opa das Motorrad seines Vater. Das muss erste repariert werden.
Dann möchte er das Schiff flott bekommen, um Dutzende von Menschen aus der Stadt zu retten, die immer mehr angegriffen wird. Das wird zu seiner Coming-of-Age-Tat, die komplizierte Vorbereitungen erfodert, der eine will gar nicht mit, der andere macht sich nur nützlich, wenn er dafür mit Alkohol entgolten wird. Alkohol ist ein verbotenes Gut und muss erst beschafft werden.
So ist Omid ständig unterwegs mit seinem Motorrad und trifft unterwegs auf die gleichaltrige Pari, die die Tochter einer berühmten Sängerin ist.
In diesen Zeiten von unerträglichen Kriegen wie in der Ukraine oder in Nahost setzt dieser Film am Ende ein hoffnungsvolles Zeichen – nicht nur mit den Friedenstauben.