Farang – Schatten der Unterwelt

Vaterliebe,

wahre und blutige Vaterliebe, das ist das Thema dieses Filmes von Xavier Gens, der mit Stéphane Cabel und Guillaume Lemans auch das Drehbuch geschrieben und dem eigenen Töchterchen Jada gewidmet hat. Bei dem vielen Bühnenblut, das im Film fließt, muss diese Widmung von Herzen kommen.

Es ist ein Männer-Porträt in Reinkultur, was der Film präsentiert, der Mann einerseits als liebender Vater, der andererseits einen echt coolen, leicht wiegenden Männergang hat und bereit ist, für die Liebe zur Tochter ein grausige Blutspur zu hinterlassen.

Sam (Nassim Lyes) zeigt diese zwei Männerseiten. Einerseits boxt er, er hat Knast hinter sich. Er ist ein guter Mensch geworden, ist von Frankreich nach Thailand disloziert. Er lebt als Farang mit Frau Mia (Loryn Nounay) und Töchterchen Dara (Chananticha Tang-kwa) auf der Insel Ban Chiang. Es ist ein Leben in Idylle, in Frieden.

Sam arbeitet als Boy im Touristenhotel Dasit. Er holt Gäste vom Flughafen oder bringt sie zurück. In der Freizeit lebt er für die Familie, kümmert sich um das Töchterchen, hilft in der Küche. Erfüllter Traum, erfolgreiches Hintersichlassen einer unschönen Geschichte und kurz davor, sich ein Traumgrundstück am Strand zu kaufen.

Aber das würde einen Film spannungslos in die Länge ziehen, wenn da nicht die Schatten der Vergangenheit, wie der Zusatz im Titel es verspricht, auftauchen würden.

Vom Wunsch des Grundstückkaufes erfährt Narong (Olivier Gourmet), der auch nicht zufällig seiner Heimat Frankreich den Rücken gekehrt hat. Hier sieht er die Chance, Sam in seine Geschäfte reinzuziehen, da dieser am Flughafen nur wenig kontrolliert ein- und ausgeht. Narong bietet mehr für das Grundstück und gewinnt damit einen Hebel gegen Sam. Sam findet Narong – und lässt sich auf ein Schmuggelgeschäft ein.

Da der Film wie nach Thrillerlehrbuch geschrieben und inszeniert ist, kann ruhig verraten werden, dass der Schmuggel schief geht und dass der Eskalation, der blutigen Eskalation der Handlung nichts mehr im Wege steht. Denn das Draufhauen hat Sam im französischen Biographieteil seiner Geschichte bestens gelernt. Das wird er nun genügend anwenden auf der Suche nach der verschwundenen Tochter. Mehr Vater-Heldentum geht nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert