The Quiet Girl

So ruhig

So ruhig und in sich gekehrt ist Cáit (Catherine Clinch), sowieso ist sie die meiste Zeit nicht auffindbar und muss ständig gerufen werden von Mam (Kate Nic Chonoaonaigh). Cáit führt in der Familie auf dem Lande ein Außenseiterleben; wird eine „Rumtreiberin“ genannt.

Mutter ist wieder einmal schwanger, die drei älteren Schwestern sind mit sich beschäftigt und der Vater (Michael Patric) verspielt vielleicht grad mal wieder eine Kuh.

Wie kann man nur so einen spröden und gleichzeitig so irisch faszinierenden Film machen! Colm Bairád hat es getan nach dem Roman und unter Drehbuchmitarbeit von Claire Keegan.

Stille Wasser gründen tief, heißt es, und Cáit ist so ein stilles Wasser. Colm Bairéad nimmt uns filmisch mit auf eine Tauchfahrt in dieses stille Gewässer; ohne Offenbarungsdruck, mit Respekt vor dem Geheimnis, mit Anteilnahme an der Ahnung, mit der Betrachtung von profund Humanem.

Cáit scheint die entbehrlichste in der überforderten Familie und wird, bis das neue Geschwister auf der Welt ist, versandt zu Eibhlin (Carrie Crowley) und Seán (Andrew Bennett), einem kinderlosen Ehepaar, das nebenbei eine kleine Landwirtschaft betreibt und ein paar Autostunden entfernt wohnt.

Die Autos, die gefahren werden, lassen auf eine Zeit in den 60ern, 70ern schließen, jedenfalls noch wohltuend vor der Handyzeit. Die Aufmerksamkeit, die Eibhlín Cáit angedeihen lässt, ist fast ein bisschen viel und leicht künstlich. Aber Cáit blüht auf; bleibt trotzdem naiv, ist leichtes Opfer der Ausfragerei durch die geschwätzige Tante Úna (Joan Sheehy). Nach der Geburt ihres Brüderchens soll Cáit allerdings wieder zurück zu ihrer leiblichen Familie. … Bei den Höfen gibt es prächtig romantische Alleen.

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