Thanksgiving

Wer den Truthahn nicht ehrt,

ist seinen Kopf nicht wert und verdient es, mit schauderlichem Horror gegen den Konsumterror bestraft zu werden.

Thanksgiving ist in den USA ein hohes Familienfest, ein ernstes Erntedankfest und wer das entheiligt, der muss mit heftigen filmischen Reaktionen von Eli Roth, der mit Jeff Rendell auch das Drehbuch geschrieben hat, rechnen; wobei das Sakrileg Teil des Drehbuches ist.

Plymouth in Massachusetts ist eine Kleinstadt von etwa 60′ 000 Einwohnern. Hier im Film scheint die Stadt so klein, dass sie praktisch mit einem Polizisten auskommen muss, jedenfalls ist Sheriff Newlon (Patrick Dempsey) so prominent inszeniert.

Hier im Film fallen Thanksgiving und Black Friday zusammen und der Supermarkt „Right Mart“ in Plymouth öffnet. Es herrscht Riesengedränge vor dem Markt. Einige privilegierte Menschen, die auch mit dem Polizisten befreundet sind, erhalten das Privileg, schon zehn Minuten vorher den Laden zu stürmen und sich die besten Schnäppchen zu angeln. Sie tun das der drängenden Meute vor dem Eingang durch die Glasfenster mit unverhohlener Schadenfreude kund. Das peitscht die Menge auf, sie durchbricht die Absperrung, dringt in den Laden ein, Menschen werden zu Tode getrampelt.

Ein Jahr später gibt es keine Verurteilungen, weil Beweismaterial aus den Überwachungskameras verschwunden ist. Das ruft nach Selbstjustiz eines unbekannten Täters. Er trägt einen schwarzen Krempenhut und eine der in Plymouth häufigen Masken, die im Capotains Dinner ausgegeben werden. Es braucht einige Zeit, bis klar ist, wer der Opferkreis ist.

Andererseits will sich die Ortschaft auf die Parade vorbereiten und will sie trotz der bereits blutigen Mordserie nicht absagen. Da kann sich der Horroraficionado schon denken, dass die Parade noch zu ein paar ganz besondern Hinrichtungen gut sein wird.

Der Täter hat sich ja was gedacht, der sieht den Zusammenhang zu Thanksgiving und nimmt diesen als Vorbild. Scheußlich, scheußlich.

Zur Zeit dürfte es allerdings für Horrorfilme, auch wenn sie gut gemacht sind, nicht ganz leicht sein angesichts des umfassenden PR-Erfolges der Hamas mit ihren Gräueltaten in Israel oder angesichts der grauenhaften Zustände in den Kliniken in Gaza; so leicht sind die aktuell nicht zu toppen; vor allem, weil diese keine Fiktion sind, selbst wenn im Horrorfilm speziell die junge Generation, die gut vertreten ist, sympathisch und immer perfekt geschminkt rüberkommt.

Es gibt einen historischen Hinweis auf 1621; laut Wikipedia, siehe oben, soll es da in Plymouth Rock ein dreitägiges Erntedankfest gegeben haben mit etwa 90 Wampanoag und 50 Kolonisten.

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