Kampf mit der Sucht
Die Sucht selbst scheint ihren Nährboden bei Peter Doherty im Spannungsfeld zwischen Kreativität, die in ihm schlummert, und der Kreativitätsfeindlichkeit seines Kindheitsumfelds gefunden zu haben.
Aufgewachsen in Militärkasernen, weil der Vater in Nordirland Soldat war, Militär und Stacheldraht, der Vater zudem streng und hart und will dem Kind seine Kreativität ausreden, sein künstlerisches Talent. Dieses besteht nicht nur im Musik machen, sondern auch in der bildenden Kunst im Zeichnen, Malen, Erstellen von Collagen; Kunstwerke, die bei einer Auktion imnmerhin das Geld für einen zehnmonatigen Entzug in Thailand zusammenbrachten.
Katia Vidas, die Dokumentarfilmerin, ist inzwischen verheiratet mit Peter Doherty. Sie hat ihn jahrelang begleitet mit der Kamera. So kommen intime, ungeschönte Bilder zustande, ein Blick auf die Hochs und Tiefs, die dunklen Seiten eines Menschen, der immer wieder zu Drogen greift und auch mal im Knast sitzt.
Mit Carl hat Peter Doherty als Gruppe Libertinage einen sehr frühen, sensationellen und allerdings nur kurzfristigen Erfolg.
Der Film geht grosso modo chronologisch vor und wechselt zwischen den ganz privaten Eindrücken, der Drogenthematik, den Bands, Ausschnitten aus Aufritten und dann wieder Einblicken in die „dark side“ oder auch Doku über eine OP, bei der ihm ein Antidrogenimplantant in die Bauchdecke einoperiert wird.
Über das Verhältnis von Katia de Vidas gibt es außer dem vertrauten Ton bei ihren Fragen und seinen Antworten eine Szene, in der sich ihre Finger berühren.