Krähen – Nature is Watching Us

Krähen und Menschen,

die Menschen sind im Titelzusatz gemeint als diejenigen, die von den Krähen beobachtet werden. Im Laufe des Filmes werden sie auch „schwarze Chronisten“ genannt.

Was wissen wir schon, was die Krähen über uns wissen. Sie sind scheu. Sie sind kaum domestiziertbar. Sie folgen den Menschen, seit diese auf Jagd gehen. Sie sind selber keine Jäger, sind also auf Wölfe oder Menschen angewiesen, die Wild erlegen. Oder sie finden leicht Nischen in den Städten, wo die Menschen Abfallkörbe füllen, Essbares auf den Boden fallen lassen, Gärten anlegen.

Die Krähen lieben die Nähe zu Autobahnen, da sind sie sicherer vor den Eulen wegen dem Licht. Sie sind schlau, die Krähen. In Konkurrenz und Kooperation finden sie das ideale Umfeld zum Gedeihen ihrer Intelligenz. Sie sind lernfähig. In Neukaledonien gibt es welche, die mit Werkzeug arbeiten, das sie selber herstellen, Äste mit Haken, mit denen sie aus Löchern Raupen oder Insekten herausstochern.

Der Film von Martin Schilt ist weniger naturwissenschaftliche Info; er lässt sich mehr leiten vom Gedanken des Zusammenspiels von Krähen und Menschen und wie der Mensch derjenige ist, der beobachtet wird. Der Film arbeitet mit Animationen, gibt einen historischen Rückblick auf eine Fabel von Äsop und einem daraus abgeleiteten Test über die Wasserverdrängung.

Der Film schaut sich um in verschiedenen Teilen der Welt bei den unterschiedlichsten Krähensorten, vom Norden Amerikas über Indien, Japan bis Neukaledonien, aber auch London, Wien oder Göttingen; hier sind Krähen eine Plage und werden bejagt.

Protagonisten aus aller Welt erzählen von ihren Erfahrungen mit Krähen, als Beobachter, als Forscher, als Wissenschaftler, als Menschen, die vor einem Krähenrätsel stehen. Die Texte, überwiegend krähenphilosophischer Art, werden angenehm gesprochen von Elke Heidenreich. Und sowieso sind Krähen in ihren schwarzseidenglänzenden Fräcken von faszinierender Elganz, wenn sie sich wie Professoren auf dem Boden oder auf Dächern bewegen.

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