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Künstlers Skizze

Maler fertigen oft Skizzen an, um Details oder Kompositionen für ihre späteren und Meisterwerke anzufertigen. Diese Funktion kann beim Kino gerne der Kurzfilm übernehmen.

Der 19-Minüter von Sophie Hochedlinger, die mit Levin Hofmann auch das Drehbuch geschrieben hat, beweist, dass die Regisseurin ein bestimmtes Bild der heutigen Jugend zeichnen kann; dass sie mit einer Gruppe von prima Darstellern und Darstellerinnen exzellent umgehen kann; dass sie auf der Leinwand fiktional eine glaubwürdige Stimmung erzeugen kann.

Das Ganze gepaart mit österreichischer Chuzpe und Nonchalence oder mit dem gewissen Schmäh im Hinterkopf dank dem Dialekt, entführt die Zuschauer in einen Nachtausflug einer bunten Gruppe junger Menschen, bunt von der Kleidung und der Diversität bis zum Transentum.

Diese Clique marschiert ein in eine eher abgestandene Billard- und Dartkneipe. Die Queues schießen Kugeln, Dartpfeile werden auf die Zielscheibe geschleudert, das Bier fließt und ebenso kleinere Animositäten; die von den Betroffenen als extrem empfunden werden.

Es gibt Momente der Weinerlichkeit, der Liebessehnsucht und ein wundervolle Katerstimmung am Ende der Nacht hoch über der Stadt auf dem Pickup, der anfangs noch imposant vorgeführt wurde wie in einer Autowerbung. Glanz und Elend einer solchen Nacht können nahe beieinander liegen.

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