And Every Mother’s Child is Going to Spy (internationale hofer filmtage 2023)

Über allem schwebt die Mutter.

Zwei filmbunte Chaosbrüder in künstlerisch-chaotischer WG, Milan und Ferdinand Dölberg, spielen Milan und Ferdinand, zwei Brüder, die in einer beengten, messihaften WG wohnen, arbeiten wollen, was auch immer, sich auf die Nerven gehen, Shisha rauchen und Bier trinken.

Die beiden Brüder haben den Weihnachtsraum eingerichtet, ein kitischiges Kabinettchen in einem Schrank, in dem der Genervte sich zurückziehen kann, bis er sich beruhigt.

Die Wohnung ist vollgestopft mit Künstlerischem, Bilder, Figuren, Perücken, ein Aquarium, Werkzeug, Bierkisten, Umzugskartons. Allein die Einrichtung ist es wert, künstlerische Installation genannt zu werden.

Laut Biographie kommen die beiden inszenierenden und spielenden Brüder aus der bildenden Kunst, der Druck- und Medientechnik. Ironisch-belustigt betrachten sie den ziellosen Aktivismus in einer vor Kreativität schier platzenden WG.

Hinzu kommt plötzlich ein dicker Besucher (Georg Vierbuchen), der allein den eh schon vollen Raum füllt und man fragt sich, wie dünn denn der Kameramann – oder die Kamerafrau – sein muss, um sich in dem Chaos fahrig-nervös und jederzeit von Details fasziniert bewegen zu können.

Klar, Wildheit allein macht noch kein Kunstwerk, aber was nicht ist, kann noch werden. Es gefällt dieser gänzliche Verzicht auf filmische Anbiederung an allfällige Förderer, Hochschulteacher oder Fernsehredakteure, diese radikale Hingabe an eine künstlerische Annäherung an das Leben des Künstlers als eines jungen Mannes.

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