Als er ein Stein war (internationale hofer filmtage 2023)

Trauma Kinderstar

Kinder können im Film so schön sein, so süß, so bewegend sein. Aber irgendwo verursachen sie einem doch immer auch ein Grummeln im Magen. Es ist ja auch so leicht mit Kindern im Film zu punkten, genau so wie mit Tieren …

So stellt sich immer auch die Frage, ob man die Kinder namentlich in der Kritik erwähnen soll. Manchmal sind es ehrgeizige Eltern, die die Kinder direkt auf die Leinwand treiben. Wie gehen die Kinder nicht nur mit der Berühmtheit, sondern auch mit dem Geld um?

Kürzlich hat die Dokumentation The most beautiful Boy of the world das Schicksal des ehemaligen Tadzio-Darstellers aus dem Welterfolg Der Tod in Venedig beleuchtet.

Kinderstartum kann das Leben eines Menschen verändern, auch zerstören. Dieses Themas hat sich Daniel Holzberg, der mit Svetlana Belesova auch das Drehbuch geschrieben hat, in seinem halbstündigen Film angenommen und gezeigt, dass es wert wäre, noch intensiver untersucht und beleuchtet zu werden. Es ist schon eine ethische Frage, diese Kinderarbeit als Kinderstar.

Dem ehemaligen Darsteller des wundersüßen Knaben Thani in einem Breitleinwand-Epos geht es im Erwachsenen-Alter (Sebastien Griegel) nicht unbedingt gut. Immer noch lebt er bei seiner Mutter (Jule Ronstedt). Sie will die Herrschaft über ihn nicht loslassen.

Er wird in die Öffentlichkeit gezerrt, ist krank, schluckt Pillen, studiert die Tataren und Filmschnitt, eine Beziehung hat er nicht und sein Blind Date wird ihm durch den Nachruhm auch wieder versaut.

Eine Lösung für das Problem Kinderarbeit im Film scheint es nicht zu geben. Filme ganz ohne Kinder, das wäre doch auch furchtbar; aber ob die Erwachsenen, die Kinder im Film einsetzen, wirklich die ganze Verantwortung dafür übernehmen, das ist eine andere Frage. Meist ist es doch Kinderexploitation und die Fälle des nahtlosen Überganges vom Kinderstar zum Erwachsenenstar gelingt doch eher selten, wie Exemplum zeigt.

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